Probleme der Ahrtalbahn Drei Minuten, um den Schlüssel zu holen

KREIS AHRWEILER · Wolfgang Groß, ehemaliger Bahnhofsvorsteher, nennt die Probleme der Ahrtalbahn - von den Signalen bis zur Verspätung.

 Wolfgang Groß, Chef der Freunde der Ahrtalbahn.

Wolfgang Groß, Chef der Freunde der Ahrtalbahn.

Foto: Martin Gausmann

Neben den baulichen Problemen der Ahrtalbahn, gibt es auch technische Details, die der Laie nicht mitbekommt - und wenn doch, ihn staunen lassen. Einzelheiten dazu nannte Wolfgang Groß, selbst ehemaliger Stationsvorsteher in Remagen, für die Freunde der Ahrtalbahn:

Signale: Von Dernau bis Kreuzberg ist die Ahrtalbahn eingleisig. In Dernau können Züge kreuzen. Von Dernau nach Kreuzberg ist nur ein Blockabstand eingerichtet. Dies bedeutet, dass ein Zug von Dernau nach Kreuzberg nur fahren kann, wenn der gesamte Abschnitt frei ist. Da dieser Abschnitt sehr lang ist und es in der touristischen Hauptsaison immer wieder zu Verspätungen kommt, sollten Zwischensignale eingebaut werden. Dies würde - zumindest in einer Richtung - die Fahrten von mehr Zügen und eine bessere Qualität - sprich Pünktlichkeit - ermöglichen. Wolfgang Groß nennt eine Beispiellösung: "Natürlich wäre auch ein weiterer Kreuzungsbahnhof, zum Beispiel in Mayschoß, sinnvoll. Wie dies funktioniert, kann man sich an vielen Stellen in der Schweiz anschauen. Kreuzungen von Zügen sind häufig möglich und durch moderne Signalanlagen wird ein schneller und pünktlicher Zugverkehr möglich."

Schlüssel: Bei der Fahrt von Kreuzberg nach Ahrbrück muss der Lokführer immer einen besonderen Schlüssel im Stellwerk holen. Dies erfordert bis zu drei Minuten mehr Zeit und ist signaltechnisch ein uraltes Verfahren und nicht mehr zeitgemäß. Eine Anpassung der Signalanlagen für ein zügiges Verfahren ist notwendig. Vor der der Fahrt von Altenahr nach Kreuzberg muss der Lokführer immer den Zug verlassen und den Bahnübergang der Bundesstraße durch eine Schlüsselbedienung auf dem Bahnsteig sichern. Dies kostet auch immer drei Minuten.

Verspätung: Auch in Bad Bodendorf gibt es ein Hindernis für den Zugverkehr. Dies ist bedingt durch den Mittelbahnsteig und den höhengleichen Übergang auf den Bahnsteig über das Gleis von Remagen. Falls gleichzeitig Züge von Bad Neuenahr und Remagen kommen, muss der Zug von Remagen vor dem Blocksignal warten, bis der Zug von Bad Neuenahr abgefahren ist und alle Reisenden über den Übergang über das Gleis von Remagen gegangen sind. Das kann bis zu fünf Minuten dauern und bedeutet: Verspätung.

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