Kommentar Die Russen sind schuld

Bälle auf Schloss Versailles sind so ganz seine Welt. Oft bedauere er, 200 Jahre zu spät geboren zu sein, weil er Reifröcke, die Schleppenkleider und die opulenten Stoffe so vermisse.

Alfredo Pauly, der sich auch gerne "Modepapst der High Society" nennt und nach eigenem Bekunden "für die reichsten und bekanntesten Frauen aus Gesellschaft, Politik und Adel die teuersten Kreationen aus Nerz, Zobel und Hermelin sowie einzigartige Abendkleider und teure Schmuckkreationen" entwirft, gerät mit seinem Chateau de Luxe wohl etwas ins Straucheln.

Dringend sucht der Mann, dessen Firmen-Slogan "Luxus hat einen Namen: Alfredo Pauly" lautet, einen Käufer für das von ihm angeblich für 1,8 Millionen Euro erworbene Grundstück, das nun für allerdings immerhin 2,75 Millionen angeboten wird.

Woher die plötzliche Wertsteigerung innerhalb von nur einem Jahr kommt, weiß wohl nur der im üppigen Stil der barocken Königshäuser lebende, vom Südwestfunk "Der Luxus-Mann" getaufte Bad Neuenahrer.

Das "Russlandgeschäft" ist eigentlich schuld. Und das in Italien. Beide boomen so sehr, dass der den glamourösen Auftritt liebende Modedesigner gar keine Zeit mehr findet, sich um sein nur auf dem Papier bestehendes Versailles-Schlösschen an der Ahr zu kümmern. Jedoch räumt er auch ein, die Louis-Quartorze-Heimstatt zwischen Ahrweiler und Walporzheim alleine nicht stemmen zu können.

Immerhin seien bis zur Eröffnung des Chateaux 13 Millionen Euro aufzubringen. Das scheint dann doch wohl etwas schwierig zu sein, so dass Zar Alfredo lieber schon jetzt einen Käufer für das Brachland mit seinen sanierungsbedürftigen Aufbauten sucht.

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