Karneval in Heimersheim Der Kreuzbund feiert Karneval ohne Alkohol

HEIMERSHEIM · Zum 32. Mal fand die "alkoholfreie Karnevalssitzung der Kreuzbundgruppen Bad Neuenahr-Ahrweiler" statt, bei der sich rund 200 Jecken in der Landskroner Festhalle in Heimersheim vergnügten.

 Die Botzedresser sorgten für Stimmung im Saal.

Die Botzedresser sorgten für Stimmung im Saal.

Foto: Martin Gausmann

Sitzungspräsident Klaus Schillings, der den Gästen so manches "Kreuzbund Alaaf" entlockte, konnte in einer tollen Veranstaltung einen Reigen bester Bühnenkarnevalisten aus der näheren und weiteren Umgebung ansagen. Alle Künstler traten ohne Gage auf, viele von ihnen zum wiederholten Male.

Denn es ist ihnen eine Selbstverständlichkeit, die Arbeit des Kreuzbundes zu unterstützen, der rund 150 Suchtkranke betreut und der die Erlöse aus dem Karneval braucht, um seine Arbeit aufrecht erhalten zu können. Daher konnte sich Klaus Schillings auch über die Unterstützung des Landkreises freuen, den Kreisbeigeordneter Friedhelm Münch vor Ort vertrat.

Er und die übrigen Gäste erlebten einen fünfstündigen jecken Reigen, der gleich mit einem Paukenschlag begann: die "Botzedresse", Party- und Stimmungsband aus Niederzissen und im Kölner Karneval zu Hause, rissen das Publikum mit Hits aus der Domstadt schnell von den Sitzen. Nach einem solchen Start konnte nichts mehr schief gehen. Da waren die ersten verteilten Orden gut angelegt. Apropos Orden: Die sind beim Kreuzbund etwas ganz besonderes, werden alljährlich von Alfred Kniel in mühevoller Arbeit handgefertigt.

Auf der Bühne wechselten sich derweil Redner, Musiker, Gardisten und Tänzerinnen ab, boten viel fürs Auge und fürs Ohr und strapazierten die Lachmuskeln. Jung und Alt engagiert sich beim Kreuzbund. So wie die beiden Nachwuchsredner Marcel Hofmann (13) und Luca Kolling (13) aus Ringen und Sinzig. Sie verkörperten als "Tünnes & Schäl" die beiden Kölner Originale stilecht. Bei Luca Kolling schloss sich gewissermaßen ein Kreis, war doch "Opa" Manfred Kolling, der das Duo karnevalistisch betreut, erster Sitzungspräsident der Kreuzbund-Sitzung im Jahr 1983. Mit Lucas Agen stellte sich zudem ein weiterer Nachwuchs-Büttenredner vor, dem die karnevalistische Zukunft gehört.

Praktisch längst zum Inventar der Kreuzbund-Sitzung gehören "Der Een on der Anne." Das Duo aus Hönningen präsentierte in Heimersheim einmal mehr ein Zwiegespräch, bei dem die Gäste im Saal kaum aus dem Lachen heraus kamen. Ein recht seltsames Trio bildeten dagegen Bauchredner Gérard mit seinen frechen Puppen Dino und Freddy. Sie boten jede Menge kecke Sprüche, spritzige Witze, Spontanität und Überraschungen, eine gesunde närrische Mischung aus Comedy und Karneval. Und noch ein "alter Bekannter" stand am Mikrofon: "De Joch" alias Jochen Moll hatte viel Lustiges zu erzählen. Natürlich durfte auch eine echte Garde nicht fehlen. Mit Prinz Marcus I. (Robrecht) und Kinderprinz Luca I. (Schäfer) an der Spitze zogen zwei waschechte Tollitäten ein, natürlich begleitet von Spielmannszug und Tanzcorps. Es waren die obersten Repräsentanten der Heimersheimer Karnevalsgesellschaft "Landskrone", die vor Ort ein Heimspiel hatten.

Eine nicht ganz so kurze Anreise hatten "De Mädche" aus Bonn. Das Trio bewies, dass es viel Spaß am Singen und am Tanzen hat. Angela Raditzky, Sarah Hüllen und Julia Klippel sind im Karneval an der Ahr keine Unbekannten, bei ihrem Kreuzbund-Debut wurden sie stürmisch gefeiert. Das galt aber auch für die Showtanzgruppen, die teilweise Akrobatisches vorführten. Mit dabei waren in diesem Jahr die Twirling Sticks aus Remagen, Rio Palaca aus Walporzheim und die Majic Majorettes aus Sinzig. Den künstlerisch wertvollen Gegenpart zu den hübschen Damen bildete das Männerballett der "Vulkanelfen" aus Niederzissen.

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