Ministerin Eveline Lemke besucht Flüchtlingsheim in Sinzig "Der Bund ist in der Pflicht"

SINZIG · Landeswirtschaftsministerin Eveline Lemke besucht Flüchtlingsheim in Sinzig

 Besuch im Sinziger Flüchtlingsheim: Ministerin Eveline Lemke (3. von links) und Bürgermeister Wolfgang Kroeger (rechts).

Besuch im Sinziger Flüchtlingsheim: Ministerin Eveline Lemke (3. von links) und Bürgermeister Wolfgang Kroeger (rechts).

Foto: Kolle

Um sich ein Bild von der Situation der Flüchtlinge in ihrer Heimatstadt Sinzig zu machen, besuchte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke Flüchtlinge, die in Sinzig untergebracht wurden. Die Ministerin sprach mit den Flüchtlingen über deren Situation und informierte sich, wie sie Verwaltung und Helfer unterstützen kann.

Begleitet wurde sie dabei von Mathias Heeb, dem Kreistagsmitglied und Sprecher der Ahrweiler Grünen, Wolfgang Schlagwein, dem frisch ernannten Mitglied des Landtages und Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Ingo Binnewerg, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Stadtrat, und Robert Kolle, dem Kreisgeschäftsführer der Ahrweiler Grünen. Außerdem waren Bürgermeister Wolfgang Kroeger, Klaus Neufang von der Ökumenischen Flüchtlingshilfe und Referatsleiter Carsten Lohre, der sich in Sinzig um die Betreuung der Flüchtlinge kümmert, vor Ort.

Die Flüchtlingsfamilien berichteten von ihrer Flucht vor Krieg, Terror und den Schicksalen, die sie zu erdulden hatten. So verloren Kinder, Eltern und Geschwister auf der Flucht ihr Leben. Versprengte Familien und die Suche nach Angehörigen sind nur zwei Beispiele für eine Vielzahl an Herausforderungen, bei denen die Flüchtlinge auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. "Oft bringt die Sprachbarriere Probleme mit sich", weiß Klaus Neufang, der seit 1996 als Vorsitzender in der Ökumenischen Flüchtlingshilfe tätig ist. Daher lobt er das Vorgehen in Sinzig, denn dort besuchen die Kinder der Flüchtlingsfamilien schon bald nach ihrer Ankunft Schulen und erhalten Sprachunterricht.

Laut Carsten Lohre hat sich die Stadt gut auf die Situation eingestellt und versucht, eine möglichst gute Betreuung sicherzustellen. So sei eigens ein Mitarbeiter zur Betreuung der Flüchtlinge eingestellt worden. "Es ist erfreulich, wie gut die Versorgung in Sinzig funktioniert", lobte auch die Ministerin. "Es ist wichtig, dass den Menschen schnell und unbürokratisch geholfen wird. Das klappt in Sinzig offensichtlich", ergänzte Mathias Heeb. "Wir müssen die medizinische Versorgung der Flüchtlinge sicherstellen und den Zugang zu Bildung vereinfachen", verweist Wolfgang Schlagwein auf bevorstehende Herausforderungen. "Die Finanzierung der Unterbringung der Menschen darf nicht alleine an den Kommunen hängen bleiben, die häufig mit defizitären Haushalten zu kämpfen haben. Hier ist auch der Bund in der Pflicht", erklärte Eveline Lemke zum Abschluss ihres Besuchs.

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