Straßenkarneval in Bachem Der Auftakt ist gemacht

BACHEM · Das war der Startschuss für den Straßenkarneval: Am Samstag schlängelte sich der erste Umzug durch die Gassen der Kreisstadt, besser gesagt, durch den Stadtteil Bachem.

 Kamelle, Konfetti und Kunterbuntes: In Bachem wird ausgelassen gefeiert.

Kamelle, Konfetti und Kunterbuntes: In Bachem wird ausgelassen gefeiert.

Foto: Martin Gausmann

Die Karnevalsgesellschaft der "Rot-Weißen" ließ ihren "Zoch" nun schon zum dritten Mal am Wochenende vor Weiberdonnerstag laufen. Damit ist die rheinische Tradition endgültig besiegelt. Der mutige Schritt, den die KG vor zwei Jahren erstmals wagte, hat sich gelohnt, wie die vielen Menschen am Straßenrand deutlich machten. Und auch die After-Zoch-Party war ein Renner.

Ulrich Stieber, der am Winzerverein den Festzug und manches andere kommentierte, machte auf die Erfüllung der närrischen Paragrafen von Bachems Prinz Silvio I. aufmerksam. "Für den Zugsamstag, so tun wir heute hier kund, all? Bachemer Häuser sind zu schmücken - kunterbunt! ... und alle Bewohner, ob Groß oder Klein, finden sich zu Ehren ihrer Tollität am Zugwege ein." Der Punkt war mit Sicherheit erfüllt.

Den Umzug führte das Funkencorps der Närrischen Landskroner aus Heimersheim musikalisch an. Seit vielen Jahren sind sie treue Begleiter des Bachemer Karnevalsumzugs und sorgen mit dafür, dass nicht nur "Mucke aus der Konserve" von den Festwagen schallt. Hier sparen die Bachemer nicht, wie auch die Spielleute der Dorfmusikanten aus Bengen und des Spielmannszugs Ahrweiler unter Beweis stellten. Auch die Mischung aus "live" und "Playback" gab es, weil der "singende Bäcker Lambi" mit seinem Flower-Power-Stimmungswagen mit dem Zug durch den Ort zog. Natürlich zeigten auch die Bachemer, was sie karnevalistisch drauf haben.

Die Bürgergemeinschaft feierte im Clownskostüm, der SV Bachem kam mit Wagen und großer Fußgruppe im Bäckerkostüm, um an einen bekannten Bachemer und seinen "Laden" zu erinnern: "Eine Ära geht zu Ende, Charly Schmitz geht in Rente." Der Männerchor um seinen Vorsitzenden Heinz-Rudi Dresen gab derweil zu: "Wir machen Musik, da geht uns der Hut hoch." Dazu luden die Junggesellen mit ihrem Schultes Benedikt Bauer und Zugführer Christoph Heinen die Narren zum "Après Ski am Karlskopf" ein. Proppevoll war es auf dem Wagen der Bachemer Merle, die nach üppiger Karnevalstournee durch die Säle weit und breit nun selbst so richtig feiern konnten, getreu ihrem aktuellen Tanzmotto: "Karneval wat e Jeföhl, Schlager trifft op kölsche Tön."

Dazwischen tummelten sich Fußgruppen in tollen Kostümen. Bei den Marienkäfern der Pfarrgemeinde Pius-Rosenkranz ging Pfarrer Peter Dörrenbächer voran und verteilte Kamelle. Massenhaft kleine und große Piraten aus der Kindertagesstätte Rappelkiste sorgten für "Piratenkrach am Bachemer Bach." Der Theaterverein hatte seinen Kostümfundus geplündert und skandierte lautstark: "Lätitia, Lätitia, Lätitia ist wieder da."

Mehr oder weniger durch die Paragrafen des Prinzen waren dessen Arbeitskollegen aus der Baubehörde des Kreises zu närrischen Überstunden verpflichtet, die sie gerne leisteten. Und auch die Feuerwehrkollegen aus Ahrweiler zogen mit, dieses Mal eher als Durstlöscher. Die meisten Zugteilnehmer aber stellte die KG Rot-Weiß. Funken, Mariechen, Elferrat und der Senat sorgten von ihren Festwagen aus dafür, dass die Tüten der sammelnden kleinen und großen Kinder am Straßenrand nicht leer blieben.

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