Franziskushaus für Senioren Dank an die Johanniter

SINZIG · Seit 25 Jahren führen die Johanniter im Seniorenwohnheim in der Renngasse nun Regie. Dies wurde am Samstag mit einer Jubiläums-Matinee und einem großen bunten Sommerfest gefeiert. Die Sinziger selbst bleiben aber der historischen Bezeichnung Franziskushaus treu.

 Festakt in Sinzig: Vor 25 Jahren übernahmen die Johanniter das Seniorenheim von der Stadt.

Festakt in Sinzig: Vor 25 Jahren übernahmen die Johanniter das Seniorenheim von der Stadt.

Foto: Martin Gausmann

Für den Matinee-Charakter der Festveranstaltung sorgte ein Cello-Quartett. Nach der Begrüßung der Festgäste durch Heimleiterin Ina Rohlandt war es an Peter Barth, Kuratoriumsvorsitzender des Johanniterhauses Sinzig, in die Historie zu gehen. Mehrfach wurden im 13. Jahrhundert Hospize als historische Vorgänger in der Stadtgeschichte erwähnt.

Die jüngere Geschichte der Johanniter beginnt aber erst mit einer Ratssitzung vom 15. Dezember 1988. Nach langen Diskussionen und einer knappen Abstimmung übertrug der Rat seinerzeit die Verantwortung des bis dato städtischen Franziskushauses den Johannitern. Die neuen Träger investierten in die Sanierung und einen Neubau. Heute betreuen 80 Mitarbeiter im Pflegedienst zurzeit 112 Bewohner.

In den Reihen der Festgäste gab es eine große Anzahl von Zeitzeugen, die die kommunalpolitischen Auseinandersetzungen miterlebt haben. Mit Uwe Graf von Wedel aus Oberwinter war auch jener Mann zu Gast, der vor 25 Jahren für die Bauarbeiten und deren Umsetzung verantwortlich zeichnete.

"Das Johanniterhaus gehört zu Sinzig, wie das Standbild von Kaiser Barbarossa", lobte Kreisbeigeordneter Horst Gies die enge Verzahnung von Stadt und Seniorenwohnheim. "Der Kreis ist froh, dass der Johanniter-Orden 1989 entschieden hat, das damalige Franziskushaus in seine Obhut zu übernehmen", so Gies weiter.

Nach dem endgültigen Rückzug der Franziskanerinnen im Jahr 1988 war die Stadt Sinzig plötzlich Betreiber eines Seniorenheimes. Damit waren Politik und Verwaltung überfordert. In der Erkenntnis, dass ein privater Betreiber gefunden werden musste, waren sich seinerzeit alle politischen Gruppierungen einig. Nur wer es werden sollte, sorgte für reichlich Diskussionsstoff.

Bürgermeister Wolfgang Kroeger berichtete von der Hochachtung der Sinziger, die sie dem Heim entgegenbringen würden. "Wenn ich nicht mehr selbst zurechtkomme, dann will ich ins Franziskushaus", höre der Stadtchef oft von älteren Mitbürgern. "Ein Ritterschlag für die Einrichtung und ihren Orden", so Kroeger.

Das Stadtoberhaupt hatte einen Ehrenbaum für das Johanniterhaus symbolisch im Gepäck, der im Herbst seinen Platz im Generationenwald auf dem Mühlenberg finden soll. Zudem wurden zahlreiche langjährige Mitarbeiter geehrt. Mit 23 Jahren Dienstzeit ist dabei die heutige Pflegedienstleiterin Marianne Arens Rekordhalterin.

Nach dem offiziellen Teil wurden dann im und rund um die Jubiläumseinrichtung ein großes Sommerfest gefeiert.

Im Johanniterhaus ist übrigens auch in der Zeit nach dem Jubiläum noch die Ausstellung "Demenz ist anders" der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz zu sehen, die von Annika Millahn kurz vorgestellt wurde.

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