Finanzierung gesichert Beim Maubichfest geht's um die Kirmes

LANTERSHOFEN · 14 Vereine gibt es in Lantershofen, zu den Trägern der örtlichen Traditionen gehören unter anderem die Junggesellen-Schützen. Sie sind im September Ausrichter der Lambertus-Kirmes. Und eben diese reißt alljährlich ein großes Loch in die Vereinskasse. Um das Defizit moderat zu gestalten, hat man sich einiges einfallen lassen.

 Spiele für den guten Zweck gab es beim Maubichfest.

Spiele für den guten Zweck gab es beim Maubichfest.

Foto: Martin Gausmann

Die Junggesellen-Schützen haben ein eigenes Tambourcorps und ein kleines Festzelt, beide bringen Geld in die Kasse. In den 1960er-Jahren kam eine weitere Einnahmequelle hinzu: das Maubichfest. Weil gerade in Lantershofen zu dieser Zeit Hunderte von Birnbäumen zu finden waren, wurde dieses Fest ins Leben gerufen. Denn Maubich ist nichts anderes als ein dunkler Aufstrich auf einem Hefekuchen, der auf der Basis von Birnen aufwendig hergestellt wird. Sie werden im Herbst geviertelt, entkernt und gebacken, dann gelagert und im Juli hervorgeholt. Versehen mit allerhand Zutaten, entsteht der Maubich, dessen Rezept von den Junggesellen streng gehütet wird.

65 dieser Hefekuchen mit ihrem etwas eigenwilligen Geschmack kamen am Samstag zum Verkauf. Mal war es ein Stück Kuchen mit einer Tasse Kaffee, mal ein halber oder auch ein ganzer Kuchen, die über den Tresen gingen. Dahinter standen die "Bröchesmädchen", die den Junggesellen bei deren Fest tatkräftig unter die Arme griffen. Denn der Ansturm auf die Kuchen war wieder einmal enorm, Junggesellen-Hauptmann Robin Grießel konnte am späten Nachmittag verkünden, dass der Maubich einmal mehr ausverkauft sei.

Schon am Samstag hatte es bei bestem Biergartenwetter zahlreiche Besucher auf das Gelände des Winzervereins gezogen. Bei Bier, Wein und einem Imbiss kam man dort schnell miteinander ins Gespräch. Derweil testeten die Junggesellen aus Walporzheim, Oeverich und Bölingen ihren Durst beim Wettkampf um den "Meterpokal". Zu später Stunde ging es vor allen Dingen für das junge Publikum in den Saal des Winzervereins, hier warteten Sekt und Cocktails.

Nach dem sonntäglichen Frühschoppen lockte ein Mittagsmenü, auch das war schnell vergriffen. Derweil nahmen rund zwei Dutzend Kartenspieler Platz, um beim "Sibbeschrööm" gegeneinander anzutreten. Danach lud das vereinseigene Tambourcorps zum Platzkonzert. Am Sonntagabend stand dann fest: Die nächste Kirmes ist finanziell gesichert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort