Mönchescher Hof Bauer Gasber investiert 1,3 Millionen Euro

ESCH · Im Frühjahr wollen Marc (35) und Elmar Gasber (59) loslegen. Dann soll der Mönchescher Hof in Esch erweitert werden. Die Baugenehmigung der Kreisverwaltung Ahrweiler für eine Schweinezuchthalle, eine Futtermischhalle und drei Hochsilos liegt vor. Der Familienbetrieb, der einen fest angestellten Mitarbeiter beschäftigt, will in das Projekt 1,3 Millionen Euro investieren.

 Marc und Elmar Gasber (rechts) mit dem Bauplan und Hofhündin Coco auf den Gelände für die Schweinezucht.

Marc und Elmar Gasber (rechts) mit dem Bauplan und Hofhündin Coco auf den Gelände für die Schweinezucht.

Foto: Günther Schmitt

Ein Blick in die Historie: Den Mönchescher Hof gibt es seit 1664. Er war bis zum Einmarsch Napoleons ins Rheinland ein Klostergut. Im Zuge der Säkularisierung wurde der Hof privatisiert und ist seitdem in Besitz der Familie Gasber, deren jüngstes Mitglied, Marc, den 170 Hektar Betrieb als Diplom-Agrar-Ingenieur heute leitet.

Im Gespräch mit dem General-Anzeiger erläutert er die Pläne für die Schweinezucht, die er zusätzlich zur Landwirtschaft und der "Pferdepension" mit rund 60 Tieren von Haltern aus dem Raum Bonn, Rheinbach und der Grafschaft als drittes Standbein sieht: "Wir haben den Standort für den Stall bewusst weit außerhalb gewählt, denn wir wollen keinen Ärger mit dem Dorf. Der Stall soll auf ein Areal südlich des Hofes, das 1,2 Kilometer von Esch und immer noch 600 Meter von Alte Heck entfernt ist."

Vorschrift seien 280 Meter Abstand zur Wohnbebauung. Der Stall werde 60 mal 30 Meter groß sein, die dazu gehörige und direkt angrenzende Halle noch einmal 20 mal 30 Meter. Die Silos mit einem Fassungsvermögen von je 500 Tonnen Getreide sollen die komplette Ernte des Hofe aufnehmen und werden bis zu elf Meter hoch.

Marc Gasber: "Der Stall wird auf 1468 Schweine begrenzt, damit liegen wir im normalen Baurecht für landwirtschaftliche Betriebe." Von der Kreisverwaltung Ahrweiler heißt es dazu: "Im Baugenehmigungsverfahren wurden immissionsschutzrechtliche Aspekte ebenso geprüft wie natur- und umweltschutzrechtliche Belange. Zuständige Fachbehörden wie die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord wurden beteiligt."

"Es wird kein klassischer Schweinestall", erklärt Gasber. Denn die Haltung erfolge in Großgruppen. So hätten die Schweine die Wahl zwischen Ruhebereich, Bewegungsbereich und auch "Spielecken" mit Ketten oder Wühltürmen. Damit nehme der Hof am sogenannten "Tierwohl-Programm" teil, das diese artgerechte Haltung fordert. "Die Fütterung erfolgt komplett computergesteuert, an der Schleuse zu den Trögen wird jedes Tier gescannt", sagt Elmar Gasber.

"So werden Größe und Gewicht permanent kontrolliert." Auch könne an der Schleuse für die Schlachtung selektiert werden, ohne dass den Tieren Stress entstünde. "Das macht alles die Technik, wir Bauern sind dafür da, dass es den Tieren gut geht und dafür, dass sie gesund sind", so Marc Gasber, der Wert darauf legt, dass die Schweine nur mit auf dem Hof produziertem und gemischtem Futter gemästet werden. Und die Gülle? "Die kommt ausschließlich auf unsere Flächen. Deshalb haben wir auch eine Lagerkapazität von neun Monaten."

Gegen die Schweinezucht und das geplante Güllelager des Gelsdorfer Landwirtes Theo Münch hat sich eine Bürgerinitiative formiert. Deren Mitglieder fürchten um ihre Wohnqualität in den Dörfern.

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