Ratswahl in Hennef Für Schwarz-Gelb reicht es in Hennef nicht mehr

HENNEF · Die SPD legt gut zehn Prozent zu. Bürgermeister Klaus Pipke wurde mit 53,41 Prozent im Amt bestätigt.

Es ist der Morgen nach der Wahl, die auch in Hennef mit ein paar Überraschungen aufwartete. Zwar wurde Bürgermeister Klaus Pipke (CDU) mit 53,41 Prozent der Stimmen im Amt bestätigt und verwies die Bürgermeisterkandidaten Jochen Herchenbach (SPD), der 34,62 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte, und Matthias Ecke von den Grünen, der 12,24 Prozent der Stimmen errang, auf die Plätze.

Es ist allerdings nicht wegzudiskutieren, dass die Sozialdemokraten bei den Ratswahlen mit 27,24 Prozent der Stimmen um gut zehn Prozent im Vergleich zu 2009 zugelegt haben und die FDP mit mageren 4,43 Prozent Stimmeinbußen von fünf Prozent hinnehmen musste. Die CDU ist mit 44,21 Prozent zwar erneut stärkste Kraft, blieb aber gut zwei Prozent unter ihrem Wahlergebnis von vor fünf Jahren.

"Insgesamt ist das gute und eindeutige Ergebnis für die CDU sowie für mich selbst eine Bestätigung der Arbeit, die wir in den letzten Jahren geleistet haben", sagte Pipke. Die Christdemokraten werden sich mit möglichen anderen Konstellationen beschäftigen müssen, denn laut dem Hennefer CDU-Chef Thomas Wallau reicht es im Rat nicht mehr für Schwarz-Gelb. Wallau ist trotzdem glücklich über das Wahlergebnis. "Wir sind erneut stärkste Kraft im Hennefer Rat und haben sämtliche 20 Mandate direkt geholt", sagte Wallau.

Warum die CDU kleine Einbußen hinnehmen musste, kann er noch nicht sagen. "Wir waren in ein paar Stimmbezirken etwas schwächer, so wie in der Warth, wo es um das Gewerbegebiet Kleinfeldchen geht. Alles andere werden wir in Ruhe analysieren", sagte Wallau.

Dass die FDP sich quasi halbiert habe, damit sei nicht zu rechnen gewesen. "Wir werden jetzt mit allen Parteien, außer der Linken, Gespräche führen, um eine stabile Mehrheit zu erreichen", sagte Wallau. Während die Grünen mit 11,4 Prozent knapp 0,3 Prozentpunkte zulegten und drittstärkste Kraft im Hennefer Rat wurden, mussten die Unabhängigen Einbußen von fast viereinhalb Prozent hinnehmen.

"Das ist wirklich ein enttäuschendes Ergebnis", so Norbert Meinerzhagen, Fraktionschef der Unabhängigen. "Das Thema städtische Finanzen, um das wir uns verstärkt kümmern, scheint immer weniger Wähler zu interessieren. Zudem hat die SPD uns einige Stimmen weggenommen." Die Linke errang 4,4 Prozent der Stimmen.

Über das gute Abschneiden der SPD im Gegensatz zu 2009 freute sich Björn Golombek, Chef der Hennefer Sozialdemokraten. "Wir hatten uns vorne eine zwei als Ziel bei den Ratswahlen und vorne eine drei bei den Bürgermeisterwahlen als Ziel gesetzt und beides aufgrund unserer guten Arbeit und einem engagierten Wahlkampf erreicht", sagte Golombek. Er signalisierte grundsätzlich Gesprächsbereitschaft in Richtung CDU.

"Es hat sich ausgezahlt, dass wir bei wichtigen Hennefer Themen wie der Ortsumgehung eine andere Meinung als die anderen Parteien vertreten", sagte Matthias Ecke von den Grünen. Michael Marx von der FDP ist enttäuscht. "Mir war klar, dass wir nicht mehr das Ergebnis von 2009 erreichen würden, aber diese Einbußen sind schon deutlich."

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