Bürgermeisterkandidat in Bad Honnef Otto Neuhoff erhält Unterstützung

BAD HONNEF · Mehrere prominente Christdemokraten haben am Freitag ihre Unterstützung für den unabhängigen Kandidaten Otto Neuhoff öffentlich gemacht, darunter die ehemalige CDU-Parteichefin Cornelia Nasner. Damit wird deutlich, dass die CDU bei der Frage, welchen der beiden Kandidaten man bei der Bürgermeister-Stichwahl am Sonntag unterstützen sollte, nicht geschlossen ist.

 Gemeinsames Spiel: Otto Neuhoff (3.von links) und Guido Leiwig (2.von rechts) bei den Boule-Freunden Bad Honnef.

Gemeinsames Spiel: Otto Neuhoff (3.von links) und Guido Leiwig (2.von rechts) bei den Boule-Freunden Bad Honnef.

Foto: Frank Homann

Wie berichtet, hatte CDU-Stadtverbandschef Sebastian Wolff, der als Bürgermeisterkandidat im ersten Wahlgang denkbar knapp gescheitert war, die Devise ausgegeben, die Christdemokraten würden keine Wahlempfehlung aussprechen.

Zugleich meldeten sich in der vergangenen Woche und ebenso in der heutigen Ausgabe des General-Anzeigers mehrere prominente CDU-Mitglieder, darunter der ehemalige Bad Honnefer Bürgermeister Werner Osterbrink, in bezahlten Zeitungsanzeigen zu Wort und erklärten, dass sie SPD-Kandidat Guido Leiwig unterstützen.

"Prinzipiell halte ich immer noch die Entscheidung, sich nicht in der Stichwahl zu positionieren, für richtig und klug", sagte am Freitag Nasner auf Anfrage des General-Anzeigers. Da sich nun aber andere CDU-Mitglieder öffentlich zu Leiwig bekannt hätten, "war es mir wichtig, deutlich zu machen, dass es in der CDU auch andere Meinungen gibt".

Nasner selbst hatte, als sie 2008 für das Bürgermeisteramt kandidierte, mit einer Anzeigenkampagne zu kämpfen. Damals hatten sich CDU-Mitglieder - andere als jene im aktuellen Fall - für den unabhängigen Kandidaten und gegen sie ausgesprochen.

Diese wenn auch etwas anders gelagerte Ähnlichkeit wollte Nasner am Freitag nicht kommentieren. Nasner begründet ihre Unterstützung für Neuhoff damit, dass "die Zeit traditioneller Blockbildungen in der Politik vorbei" sei.

"Wir brauchen im Rat eine Form der Zusammenarbeit, die durch Fairness im Umgang und die Bereitschaft geprägt ist, unsere Stadt auf der Basis gemeinsamer Ziele voranzubringen. Aus diesem Grund habe ich mich vor fünf Jahren für die Bildung der Allianz eingesetzt. Bad Honnef darf nicht verwaltet werden - es geht darum, eine Perspektive für unsere Stadt zu gestalten."

Dafür brauche es Menschen, "die bereit sind, Brücken zu bauen". Dazu gehöre, dass "wir das Wahlergebnis nach einem insgesamt sehr fairen Wahlkampf akzeptieren". Ähnlich äußerte sich Bernhard Spies (CDU): "Es entsteht derzeit der Eindruck, für die CDU Bad Honnef gebe es nur die Option der großen Koalition.

Ich halte eine große Koalition aus grundsätzlichen demokratischen Erwägungen nur dann für richtig, wenn sie die einzige Möglichkeit für eine Mehrheit darstellt." Auch CDU-Mitglied Gundolf Seidel betonte: "Ich halte nichts von Fraktionskungeleien." Wenn die CDU führend in der Allianz sich in vielen Fragen gegen die SPD-Kommunalpolitik gewandt habe, so habe dies einen Grund gehabt. "Ein Schwenk um 180 Grad", warum auch immer, sei für ihn "nicht nachvollziehbar". In wesentlichen Fragen stünde Neuhoff der CDU näher als der SPD-Kandidat.

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