Kommentar zur Stichwahl Kampf um jede Stimme

Sebastian Schuster oder Dietmar Tendler? Die Landrats-Stichwahl am Sonntag im Rhein-Sieg-Kreis wird spannend. So etwas hat es seit Einführung der Direktwahl 1999 im Kreis noch nicht gegeben. Insofern gibt es keinerlei Erfahrungswerte, beispielsweise zur Wahlbeteiligung

Sicher, CDU-Mann Sebastian Schuster geht mit klaren Vorteilen ins Rennen. Er lag in der ersten Runde mit 47 Prozent der Stimmen gegenüber dem Sozialdemokraten Dietmar Tendler (34 Prozent) deutlich vorne. Und im Kreis dominiert in weiten Teilen die CDU. Dennoch ist die Rechnung nicht ganz so einfach.

Es kommt im hohen Maße darauf an, wie hoch die Wahlbeteiligung ist. Sie wird in jenen Kommunen, in denen auch die Bürgermeister-Stichwahl stattfindet, wohl höher liegen. Da könnten Troisdorf, Bad Honnef und Wachtberg am Ende die Zünglein an der Waage sein. Beispiel Troisdorf: Die größte Stadt des Kreises ist nach wie vor ein gutes Pflaster für die SPD.

Das könnte Tendler in die Karten spielen. Schneidet er dort gut ab, könnte dieses Einzelergebnis das Resultat auf Kreisebene beeinflussen.

So werden Schuster und Tendler auf den letzten Metern noch hart um jede Stimme kämpfen müssen. Sie werden weiter von Veranstaltung zu Veranstaltung und von Haustür zu Haustür tingeln - je nach Wahlkampfstrategie. Die SPD war mit ihren Stichwahl-Plakaten für Tendler schneller am Start.

Die CDU kam etwas später, dafür umso massiver. Apropos: Wer hat den armen Sebastian Schuster bloß in diese Hürdenläufer-Fotomontage gezimmert? So nett die Idee, so schlecht die Umsetzung: Der Kandidat sieht auf dem Riesenplakat so aus, als ob er sich im nächsten Moment langlegt und dabei sehr weh tut. Per Bruchlandung ins Amt? Das dürfte wohl kaum die Intention der CDU gewesen sein.

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