Kommunalwahl 2014 AfD hat in Sankt Augustin ihr Programm vorgestellt

SANKT AUGUSTIN · Nicht einmal ein Jahr nach seiner Gründung geht der Kreisverband der "Alternative für Deutschland", kurz AfD, in seinen ersten Kommunal- und Europawahlkampf. In Sankt Augustin wurde das Wahlprogramm vorgestellt.

Mit 220 Mitgliedern zähle man zu den größten Kreisverbänden im Land, sagte Lutz Teichert, Sprecher der AfD Rhein-Sieg. In 35 der 36 Kreiswahlbezirke hat die Partei Direktkandidaten aufgestellt und nimmt zudem in Siegburg, Troisdorf und Niederkassel an den Stadtratswahlen teil.

Yorck Dietrich, stellvertretender Sprecher und Platz drei der Reserveliste, hat die Ausgangslage analysiert: "Der Rhein-Sieg-Kreis ist eine Insel der Prosperität in NRW, es geht ihm gut - zumindest im Vergleich mit anderen Kreisen", sagt der promovierte Wirtschaftshistoriker und Unternehmensberater. Handlungsbedarf sieht die AfD im Kreis bei den Finanzen, der öffentlichen Sicherheit, dem Verkehr und der Integration.

Bei vielen Verkehrsprojekten wie einer neuen Rheinbrücke, dem Ennertaufstieg oder der S 13 herrsche Entscheidungsstau, und es fehle an mittel- und längerfristigen Konzepten, sagt Dietrich: "Gerade im öffentlichen Nahverkehr muss die gesamte Linienführung nach dem Kosten-Nutzen-Aspekt geprüft werden."

Handlungsbedarf sieht die AfD bei der öffentlichen Sicherheit: Gründungen von Bürgerwehren seien alarmierend. Mehr Verantwortung einfordern will die AfD in der Integrationspolitik. Sie begrüße ausdrücklich Einwanderer, betont Spitzenkandidat Vladimir Skoda, der selbst 1976 von Prag nach Deutschland kam: "Integration ist vor allen Dingen eine Sache jener, die hier sind und sich in die Gesellschaft integrieren sollen, und nicht umgekehrt."

Die Zuwanderungsdebatte werde derzeit realitätsfern und ideologisch geführt, ergänzt Lutz Teichert, der selbst als Kind von Deutschland nach Kanada gezogen war. Das dortige "Erwartungsmanagement" könnte ein Vorbild für Deutschland sein.

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