Innenstadt von Bad Honnef Was die Parteien für die Zukunft der City tun wollen

BAD HONNEF · Wie soll es mit der Bad Honnefer Innenstadt weitergehen? Dass diese Frage für die Stadt nicht nur in Anbetracht der Pläne für ein Factory Outlet Center in der Nachbarstadt Königswinter eine überlebenswichtige ist, ist klar.

 Was muss passieren, um die Honnefer Innenstadt noch attraktiver zu machen? Der General-Anzeiger hat die Parteien nach ihren Prioritäten zu diesem Thema befragt.

Was muss passieren, um die Honnefer Innenstadt noch attraktiver zu machen? Der General-Anzeiger hat die Parteien nach ihren Prioritäten zu diesem Thema befragt.

Foto: Frank Homann

Alle Parteien halten daher ein "integrierten Handlungskonzeptes für die Stadtentwicklung" für richtig. Dafür will man sogar trotz klammer Kassen in Bad Honnef Geld in die Hand nehmen. Für externe Gutachten sollen noch 2014 zunächst 25.000 Euro im Haushalt eingestellt werden; bis 2018 sollen weitere Gelder für die Planung folgen.

Darüber hinaus soll es eine Stelle speziell für einen Stadtplaner geben, vorerst befristet auf drei Jahre. Was aber sind die drei wichtigsten Dinge, die in der Honnefer Innenstadt passieren müssen? Der General-Anzeiger hat die im Rat vertretenen Parteien im Vorfeld der Kommunalwahl am 25. Mai dazu befragt.

Das sagt die CDU: Wir müssen unsere schöne Innenstadt und unsere gute Einzelhandelsstruktur erhalten und noch attraktiver machen. Hierzu brauchen wir ein Förderkonzept für die Innenstadt. In diesem Rahmen setzen wir uns für eine geänderte Verkehrsführung (Innenstadtring) in der Innenstadt ein, um diese noch attraktiver für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer zu machen. Ein Ziel hierbei ist es auch, mehr Parkplätze für die Besucher der Innenstadt zu gewinnen. Zudem setzen wir uns für die Ansiedlung eines Vollsortimenters auf dem Postgelände sowie die Entwicklung und Realisierung eines Konzeptes für eine bauliche Nutzung der so genannten Saynschen-Hof-Randbebauung und des Parkplatzes Luisenstraße ein.

Die Nutzungen sollen dazu beitragen, die Innenstadt noch attraktiver zu machen. Ein besonderer Wunsch wäre in diesem Zusammenhang die Ansiedlung eines kleinen Kinos. Überdies unterstützen wir weiterhin die hervorragende Arbeit der Innenstadtgemeinschaft Centrum Bad Honnef.

Das sagt die SPD: Die drei wichtigsten Punkte sind die Auflösung der Hinterhof-Atmosphäre am Saynschen Hof durch attraktive Bebauung - möglichst in Verbindung mit der Schaffung neuer Parkmöglichkeiten (Parkhaus).

Zudem die Schaffung zentrumsnaher Parkflächen mit entsprechendem Parkleitsystem ohne Beeinträchtigung der Attraktivität der Innenstadt (siehe Saynscher Hof, eventuell Ausbau Parkplatz Luisenstraße). Besonders muss der Marktplatz als touristisches Kleinod von fließendem Verkehr ganz und von stehendem Verkehr weitestgehend verschont bleiben.

Drittens müssen in Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel ein Leerstandsmanagement und eine Neuregelung der Öffnungszeiten zur Anpassung an die Zeitkontingente der Innenstadtbesucher - zum Beispiel Seminargäste - organisiert werden.

Das sagen die Grünen: Unser Ziel ist die Weiterentwicklung der Innenstadt als urbanes Zentrum, in dem Menschen gerne leben, arbeiten und einkaufen, sich beraten lassen und sich zum Essen, Trinken und Klönen treffen.

Unsere Prämisse ist: Qualität geht vor Quantität. Wichtig sind uns die Verbindung von Wohnen, Kommerz, Kommunikation und Kultur und die Reduzierung der Verkehrs- und Emissionsbelastung. Hierzu unterstützen wir die Realisierung eines Verkehrskonzepts, das den Durchgangsverkehr einschränkt, mehr Parkraum bietet und die Innenstadt durch Shared Space Zonen, die ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer fördern, aufwertet. Voraussetzung hierfür ist, dass die ÖPNV-Anbindung verbessert, der Umgehungsverkehr über die B 42 optimiert und das Durchfahren von Wohngebieten verhindert werden. Priorität hat für uns die Realisierung attraktiver Wohn-, Büro-, Verkaufs- und Parkplatzflächen auf dem Postgelände und den suboptimal genutzten Flächen am Saynschen Hof.

Wert legen wir auf ein integriertes Konzept und ein professionelles Management, das Bewohner und Geschäftsleute einbindet, Fördermittel akquiriert und ökonomische, soziale und ökologische Aspekte berücksichtigt.

Das sagt die FDP: Die Innenstadt verfügt über ein hohes Entwicklungspotenzial. Heute schon haben wir eine attraktive, vielfältige Einzelhandelsstruktur mit vielen Inhabergeführten Geschäften. Wir möchten diese Strukturen stärken.

Daher ist aus unserer Sicht die Entwicklung der Brache "Am Saynschen Hof" ein wichtiger Schritt. Hier könnten weitere, auch größere Einzelhandelsflächen entstehen; darüber hinaus auch Flächen für Dienstleistungsunternehmen. Ganz wesentlich ist, dass wir mehr Wohnraum in der Innenstadt schaffen. Die Entwicklung zeigt klar, dass die Menschen wieder in die Zentren ziehen; das gilt auch für Familien. Wohnraum kann auch im Bereich Luisenstraße geschaffen werden. Das wird auch der Einzelhandel positiv zu spüren bekommen. Als weiteren wesentlichen Punkt sollten wir die Parkplatzsituation angehen. Weiterer Parkraum könnte durch Tiefgaragen in den Bereichen Luisenstraße und Am Saynschen Hof entstehen. Der fließende Verkehr sollte entzerrt und beruhigt werden. Als eine Variante könnte der Bereich zwischen Marktplatz und Sparkasse zu einer shared-space-Zone (gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer) umgewandelt werden. Als größere Lösung wird der Innenstadt-Ring geprüft. Weiterer wichtiger Punkt ist für uns die Sanierung der Straßen und Plätze.

Das sagt die FWG: Wichtig ist die Realisierung des von der FWG durchgesetzten Konzeptes eines Postneubaus am Saynschen Hof als Initialzündung. Dabei müssen auch die erforderlichen 170 Stellplätze entstehen, die auch die Parkthematik in der Innenstadt entspannen würden. Der Bebauungsplan und Konzeption für die Ostseite des Saynschen Hofes sind ebenfalls von großer Bedeutung, hier gilt es die Hinterhofbebauung zu beseitigen. Wir halten zudem den Einsatz eines "Kümmerers" zur Leerstandsvermeidung und die

Umsetzung des 2010 vom Rat verabschiedeten Zentrenkonzeptes für dringend geboten.

Das sagt der Bürgerblock: Wichtig ist permanente Sauberkeit mit Hilfe sachbezogener Gerätschaften: "Der Besen reicht nicht immer."

Zudem braucht es Kurzzeit-Parkplätze an bekannter Stelle; wichtig ist dies auch für behinderte Menschen wegen der Beschwernisse des Parkplatzes Luisenstraße. Notwendig sind Kurzzeit-Parkplätze zudem für Impulskäufe in der Innenstadt.

Damit verbunden ist die Entlastung des Verkehrs und Schaffung von Parkplätzen durch eine "Ringlösung" in der Innenstadt. Zudem unterstützen wird ein Vollversorger-Konzept im Sinne eines gesunden Konkurrenzverhaltens bei gleichzeitiger Begleitung der Aktivitäten von Händlerschaft und Gastronomie.

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