Kommunalwahl 2014 Rund 9000 Bürger in Altenahr wahlberechtigt

ALTENAHR · Rund 9000 Wahlberechtigte in der Verbandsgemeinde Altenahr entscheiden am Sonntag, 25. Mai, über die künftige Besetzung des 28 Mitglieder zählenden Verbandsgemeinderates. Gewählt werden auch die Ortsgemeinderäte und Ortsvorsteher sowie für den Altenahrer Ortsteil Kreuzberg der Ortsvorsteher.

 Blick vom Rotweinwanderweg auf die Ahrschleife bei Mayschoß.

Blick vom Rotweinwanderweg auf die Ahrschleife bei Mayschoß.

Foto: Gausmann

Bislang verfügt die CDU im Verbandsgemeinderat mit 17 Sitzen über die absolute Mehrheit. Die SPD kommt auf fünf Sitze, Grüne und FDP haben je drei Sitze. Die Spitzenkandidaten sind Markus Dievenich (SPD) aus Rech, Ingrid Näkel-Surges (CDU) aus Dernau, Johannes Fuhrmann (Grüne) aus Lind und Marc Josten (FDP) aus Mayschoß.

Bei der Wahl in den Dörfern der Verbandsgemeinde, die sich von Kalenborn bei Gelsdorf auf der Grafschaft bis Cassel im Heckenbacher Tal erstreckt, gibt es eine ganze Reihe von Besonderheiten. So haben sich in Mayschoß, Heckenbach, Kirchsahr und Lind keine Kandidaten für das Amt des Ortsbürgermeisters aufstellen lassen. In diesem Fall entfällt der "Wahlkampfstress", denn der neue Ortsbürgermeister wird durch den jeweiligen neuen Gemeinderat aus seiner Mitte gewählt.

Ein weiteres, in der Regel nur auf kleine Ortschaften zutreffendes Wahlformat, ist die Mehrheitswahl. Diese gilt, wenn es nur eine Vorschlagsliste gibt. Das ist in Mayschoß und Berg der Fall. Dort können ohne Kumulieren und Panaschieren nur so viele Kandidaten angekreuzt werden, wie in den neuen Rat kommen.

Gibt es aber auch keine Wahlvorschläge wie in Heckenbach, Kirchsahr und Lind, dann greift die Extremform des Mehrheitswahlrechts. Die Bürger bekommen leere Stimmzettel und können so viele erwachsene Personen namentlich aufführen, wie ihr Gemeinderat Sitze hat. Die, auf die die meisten Stimmen entfallen, bilden dann den neuen Rat.

SPD

Die Sozialdemokraten in der Verbandsgemeinde Altenahr bauen auf ihren Spitzenkandidaten Markus Dievenich. Er will sich mit seinem Team in den kommenden fünf Jahren dafür einsetzen, dass "keine neuen Schulden gemacht werden". Ihm ist es wichtig, dass auch die nächste Generation noch Arbeitsplätze in der Verbandsgemeinde findet. Deshalb sei es auch wichtig, alle bestehenden Schulen der Flächenkommune zu erhalten.

Auch gehe es darum, dass "die Lebensqualität in allen Ortsgemeinden verbessert wird". Dazu gehört für den Frontmann auch schnelles DSL als Standard. Wasser und Abwasser müssten in allen Dörfern der Verbandsgemeinde bezahlbar bleiben. Einen großen Stellenwert im Programm der SPD nimmt aber auch der Landschafts- und Naturschutz ein. Dieses auch, um den sanften Tourismus an der Mittelahr zu fördern."

CDU

Die Dernauerin Ingrid Näkel-Surges ist Frontfrau der CDU bei der Wahl zum Verbandsgemeinderat. Kernpunkte des CDU-Programms sind die Ressorts Kinder, Jugendliche und Familie; Umwelt und Energie; Tourismus; Leben in unseren Dörfern; Demografischer Wandel und Feuerwehren. So tritt die Union für Erhalt und Fortentwicklung der betreuenden Grundschulen ein, dito für die energetische Sanierung der Schulen in Ahrbrück und Dernau.

Ziel ist auch der Lückenschluss von Ahrsteig sowie des Ahr-Radweges. Für die Dörfer wünscht sich Näkel-Surges schnelles Internet sowie den Ausbau der L 76 von Altenahr nach Kirchsahr und der K 35 zwischen Dernau und Esch. Das Jugendtaxi soll neu aufgelegt und durch ein Seniorentaxi ergänzt werden. Die ambulante Pflege soll ausgebaut, ein Feuerwehrhaus in Ahrbrück neu gebaut werden.

Grüne

Für die Grünen geht Johannes Fuhrmann aus Lind als Spitzenkandidat für den Verbandsgemeinderat ins Rennen. Ein Schwerpunkt künftiger grüner Ratsarbeit werde die Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels sein. Vor diesem Hintergrund sei auch das Thema "Migration als Chance" spannend, heißt es von den Grünen. Insbesondere die Wohnungsleerstände in den Dorfkernen, unzureichender öffentlicher Personennahverkehr und steigende Grundkosten bei Wasser und Abwasser in den Gemeinden stünden ebenfalls im Mittelpunkt.

Weitere wichtige Themen sind laut Fuhrmann die Fortführung der Energiewende in der Verbandsgemeinde Altenahr, zum Beispiel durch die Verbesserung der Energieeffizienz der öffentlichen Gebäude, und die Standortsicherung der Schulen in der Verbandsgemeinde.

FDP

Marc Josten aus Mayschoß ist Spitzenkandidat der Liberalen für den Verbandsgemeinderat von Altenahr. Sein Anliegen: "Die FDP in Altenahr setzt sich für solide Finanzen und den Abbau von Schulden ein und schließt auch eine ergebnisoffene Diskussion über sinnvolle Größen von Verwaltungs- und Gebietseinheiten an der Ahr nicht aus. Die wirtschaftliche Entwicklung muss gefördert werden, insbesondere der Tourismus, das Gastro- und Hotelgewerbe, sowie mittelständische Unternehmen.

Außerdem gilt es im ländlichen Raum den Personennahverkehr und auch das Jungendtaxi zu erhalten." Die FDP unterstütze nachhaltig Weinbau und Tourismus. Daher spreche sie sich auch eindeutig gegen den Bau von Windrädern aus. Ein wichtiges Anliegen sei darüber hinaus der Erhalt der Schulen vor Ort, sowie Erhalt und Ausbau der Straßen.

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