Bürgermeisterwahl in Niederkassel Amtierender Bürgermeister Vehreschild tritt als Favorit an

NIEDERKASSEL · Stephan Vehreschild (55) ist ein Familienmensch durch und durch. Das erklärt, warum er allen erzählt, wie er gerne den 25. Mai erleben würde. Schließlich ist die Geburt seines ersten Enkelkindes für den 23. Mai ausgerechnet.

 "Der Beruf macht mir jeden Tag Spaß", sagt Bürgermeister Stephan Vehreschild.

"Der Beruf macht mir jeden Tag Spaß", sagt Bürgermeister Stephan Vehreschild.

Foto: Martina Welt

"Wenn es sich noch zwei Tage länger Zeit lassen würde, wäre das perfekt", malt sich Vehreschild den Wahltag aus. Dann würde er zur Kirche, anschließend zur Wahlurne gehen und danach nach Dortmund fahren, um den Nachwuchs seiner Tochter zu begrüßen. "Ins Rathaus darf ich ohnehin nicht rein."

Seine Chancen stehen gut, dass er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wird, auch wenn er drei Gegenkandidaten hat. Eine Situation, die dazu führen könnte, dass er im ersten Wahlgang nicht die absolute Mehrheit der Stimmen bekommt und in die Stichwahl gehen muss. Der in Kleve geborene gelernte Tischlermeister ist ohnehin zurückhaltend, wenn es um seine augenscheinliche Überlegenheit bei der Bürgermeisterwahl geht. "Man soll das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt ist", mahnt Vehreschild.

Schließlich liege diese Entscheidung in der Hand der Wähler. In den fünf Jahren seiner Amtstätigkeit habe er zwar sehr viele von ihnen kennengelernt, nicht alle Wünsche habe er jedoch erfüllen können, so Vehreschild. Ob sich das auf das Wahlverhalten auswirke, wisse er nicht.

Natürlich sei er zuversichtlich, was die Bürgermeisterwahl anginge, nicht einschätzen könne er jedoch, wie sich die vielen Wahlen (Europa-, Kommunal-, Kreistags- und Bürgermeisterwahl) an diesem Tag auf die Entscheidung der Wähler auswirkten. "Sicher ist, dass es auch in diesem Wahlkampf von mir keine Wahlversprechen geben wird." Was er versprechen könne, sei der Einsatz für bestimmte Ziele. Seine wichtigste Aufgabe dabei sehe er in der Weiterführung einer soliden Haushaltspolitik.

Vehreschild, der vor seinem Amtsantritt 2009 als Sicherheitsberater der Berufsgenossenschaft Holz in Köln gearbeitet hatte, ist auch nach fünf Jahren von seiner Aufgabe als Bürgermeister begeistert. "Der Beruf macht mir jeden Tag Spaß", versichert er - obwohl es oftmals nicht einfach sei und wegen der hohen Flexibilität anstrengend.

"Sie wissen morgens nie, was der Tag bringen wird." Der in Ranzel lebende Bürgermeister ist seit 1996 politisch aktiv und seit 1999 im Rat. Ein Lob richtet Vehreschild an die Niederkasseler Ratsmitglieder. Die allermeisten Entscheidungen seien einvernehmlich getroffen worden. "Man streitet sich, aber das geschieht immer zum Wohle der Stadt."

Auch die Bürger sind ihm ans Herz gewachsen. "Sie sind aufgeschlossen und direkt - eben Rheinländer. Die sagen, was sie denken." Natürlich könne er als Bürgermeister nicht Everybody's Darling sein, manche Entscheidung gefalle längst nicht allen, aber Vehreschild ist sich sicher, dass die Menschen vieles verstehen, wenn man es ihnen erklärt.

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