Vier Jahre nach dem Archiveinsturz Weiter Suche nach Verantwortlichen

Köln · Auch fast vier Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs suchen die Ermittler weiter nach den Verantwortlichen der Katastrophe mit zwei Toten.

Die Untersuchungen der Kölner Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung und Baugefährdung richteten sich nach wie vor gegen unbekannt, sagte Sprecher Ulrich Bremer am Montag. Für beide Delikte gelte eine fünfjährige Verjährungsfrist, die am 3. März 2014 ablaufe.

Die Staatsanwaltschaft sei optimistisch, dass sie vor Verjährungsablauf die Beschuldigten benennen und ein neues Ermittlungsverfahren in Gang setzen könne. Dass vor allem Mitarbeiter der Baufirmen Bilfinger und Züblin verdächtigt würden - wie die "Wirtschaftswoche" schreibt - bestätigte Bremer nicht.

Am 3. März 2009 war das Archiv - sehr wahrscheinlich wegen unterirdischer Arbeiten zur Erweiterung der U-Bahn - eingestürzt. Zwei Menschen starben, der gesamte Archivbestand wurde verschüttet. 95 Prozent der teilweise extrem kostbaren Archivgüter konnten in einer langwierigen Aktion geborgen werden. Wie viele davon zu retten sind, ist noch unklar. Die Stadt geht von einem Gesamtschaden von einer Milliarde aus, für den die noch zu ermittelnden Verantwortlichen aufkommen sollen.

Es gebe eine Flut von Beweismaterialien, die weiter ausgewertet würden, sagte Bremer. Die Beweissicherung an der unterirdischen Unglücksstelle verzögere sich aber, weil die Bergung der Archivgüter so lange gedauert habe. Derzeit entstehe ein kompliziertes Besichtigungsbauwerk in der Baugrube, das aber für die Arbeit der Gutachter in diesem Jahr wohl nicht mehr fertig werde.

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