Kölner Stadtarchiv Sechs Jahre nach Einsturz wird weiter ermittelt

Köln · Gut sechs Jahre nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs ermittelt die Staatsanwaltschaft weiter wegen fahrlässiger Tötung und Körperverletzung sowie Baugefährdung.

Die Ursache des Unglücks, bei dem im März 2009 zwei Anwohner ums Leben kamen, steht noch immer nicht fest, wie aus einem Bericht von Nordrhein-Westfalens Justizminister Thomas Kutschaty (SPD) für eine Landtagsausschuss-Sitzung am Mittwoch hervorgeht. Das Ergebnis der "technischen Klärung der Unglücksursache" durch Gutachter stehe noch aus. Das Verfahren richte sich gegen 94 Beschuldigte.

Die Beweissicherung an der unterirdischen Unglücksstelle habe erst im Herbst 2014 begonnen. Zunächst hatte die Bergung der kostbaren Archivalien Vorrang, die bis Ende 2011 dauerte. Dann musste mit großen Aufwand eigens ein Bauwerk für die Beweissicherung errichtet werden - in der Grube und daher hoch kompliziert.

Es wird angenommen, dass Bauarbeiten für eine U-Bahn-Haltestelle zu dem Unglück führten. In einer der unterirdischen Wände könnten durch ein Loch Wasser, Sand und Kies abgeflossen, das Gebäude dadurch unterspült und zum Einsturz gebracht worden sein. Laut Ministerbericht richten sich die Ermittlungen gegen Beschuldigte, "gegen die sich ein Anfangsverdacht für strafrechtlich relevante Verstöße bei der Planung, Ausführung und Überwachung des Bauvorhabens ergeben hatte".

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