Amok-Alarm in Köln SEK bezahlt Taxi-Fahrt nicht

KÖLN · Valentino Christoff fährt seit 28 Jahren Taxi in der Kölner Innenstadt. Doch was ihm am vergangenen Montag widerfahren ist, wird er wohl kein zweites Mal in seiner Taxi-Karriere erleben. Denn vier SEK-Beamte stoppten seinen Wagen und ließen sich von ihm zum Amok-Alarm am Gymnasium Kreuzgasse an der Vogelsanger Straße kutschieren.

"Ich rollte auf eine rote Ampel in Höhe der Waschanlage zu, da sah ich den Jeep, der liegen geblieben war. Ein Mann mit Sturmhaube über dem Kopf lief auf mich zu und rief: “Polizei! Warten Sie, wir müssen mit Ihnen weiter.„", schilderte Christoff dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Die dringende Fahrt bezahlt haben sie nicht. 15,40 Euro stehen noch aus. Er solle sich an die Leitstelle wenden, hätten ihm die Beamten kurz gesagt. Dafür wiesen ihn die Spezialeinsatzkräfte an, rote Ampeln zu ignorieren und ordentlich aufs Gas zu treten. Bis zu 80 Stundenkilometer soll sein Tacho zwischenzeitlich angezeigt haben. Eine Knolle wird Christoff dafür wohl auch im Nachhinein nicht bekommen. Denn wenn Gefahr in Verzug ist, dürfen Autofahrer "polizeipflichtig" gemacht werden.

Angst hatte Christoff zu keinem Zeitpunkt. Zwar habe er zuerst an eine Verkehrskontrolle gedacht und nicht an eine Einsatzfahrt zu einem Amok-Alarm, aber obwohl die Männer Sturmhauben trugen und auch schwer bewaffnet waren, blieb er ruhig. "Ich habe verstanden, dass die mich brauchten", sagte er der Tageszeitung.

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