"Ständige Vertretung (StäV)" Rheinland-Kneipe jetzt im Flughafen Köln/Bonn
BONN · Die rheinische Kneipen-Kette "Ständige Vertretung (StäV)" hat eine Filiale am Flughafen Köln/Bonn eröffnet. Mit der Wöllhaf-Gruppe, nach eigenen Angaben Deutschlands führender Gastronomie-Dienstleister auf Flughäfen, steigt damit erstmals ein Konzern als Lizenznehmer bei den ehemals Bonner Gastronomen Harald Grunert und Friedel Drautzburg ein.
Die beiden Gastwirte hatten ihr Kneipenkonzept, das mit rheinischen Spezialitäten und Fotos von Politikern an den Wänden an die Zeiten von Bonn als Regierungssitz erinnern soll, 1997 in Berlin entwickelt.
Derzeit betreiben Grunert und Drautzburg das Stammlokal in Berlin, weitere Filialen in Bremen, Hannover und auf Sylt werden von Lizenznehmern betrieben, die nach Angaben von Grunert drei Prozent ihres Umsatzes an die beiden Erfinder des "Polit-Kult-Lokals" zahlen.
Wöllhaf soll auch im neuen Berliner Flughafen nach der Fertigstellung eine StäV-Filiale betreiben. "Wir sehen auch auf weiteren deutschen Flughäfen gute Chancen für unser Konzept", sagte Grunert.
Die Gastronomen suchen außerdem Lizenznehmer für ihre Kölsch-Kneipe in Großstädten wie Frankfurt oder München. Der Umsatz der derzeit fünf Filialen summiert sich laut Grunert auf einen mittleren einstelligen Millionenbetrag im Jahr. Im Ausland konnten die StäV-Gründer ihr gastronomisches Angebot von Sauerbraten bis "Himmel un Ääd" bisher noch nicht etablieren. "Filialen in Brüssel und Kapstadt waren jedoch im Gespräch", sagt Grunert.
In der Kölner Altstadt haben die dortigen StäV-Pächter ihr Lokal gerade aus Protest gegen die Neueröffnung am Flughafen geschlossen und sind als Lizenznehmer ausgeschieden.
Was die ehemaligen Bonner Grunert und Drautzburg wenig erfreuen dürfte: Ihre ehemaligen Geschäftspartner eröffnen in Köln mit der "Ex-Vertretung" auf eigene Rechnung eine Kneipe ganz nach Vorbild des Berliner Originals.
