Brandstiftungen vor Moscheen Polizei nimmt in Köln 31-Jährigen fest

KÖLN · Ein Mann hat am Montag Feuer an der Kölner Zentralmoschee gelegt. Dabei entstand nach Angaben der Polizei Sachschaden an der gläsernen Eingangstür des Gebäudes. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Feuerwehr musste nicht eingreifen.

 Vor der noch nicht fertiggestellten Moschee entstand Sachschaden.

Vor der noch nicht fertiggestellten Moschee entstand Sachschaden.

Foto: Peter Gauger

Der 31-Jährige nahm Zeugenangaben zufolge am Morgen mehrere Gegenstände aus seinem Auto, stellte sie vor die Tür der Moschee und zündete sie an. Anschließend fuhr er mit seinem Auto weg, wurde aber in der Nähe von der Polizei angehalten und festgenommen.

Einen politischen Hintergrund schlossen die Ermittler zunächst aus und wollten nicht von einem Anschlag sprechen. "Dafür haben wir bislang keine Hinweise", sagte ein Polizeisprecher. Er fügte hinzu: "Es könnte sich um die Tat eines verwirrten Menschen handeln." Der Mann sollte noch gestern verhört werden. Nähere Angaben dazu machte die Polizei bis zum Abend nicht.

Der Mann wird auch verdächtigt, in der Nacht zuvor Sachbeschädigungen an zwei Moscheen im Rhein-Erft-Kreis verübt zu haben. In einem Fall sei er mit seinem Auto gegen Bänke gefahren und habe einen Aschenbecher angezündet, in einem anderen Fall habe er einen Papiermülleimer angezündet, so die Polizei. Der Innenausbau der Kölner Moschee ist noch nicht abgeschlossen, sie wird jedoch schon für Gebete genutzt.

Der 2009 begonnene Bau der Moschee war lange umstritten. Bauherr ist die Türkisch-islamische Union Ditib. Zusammen mit deren ebenfalls neu errichteter Hauptverwaltung und einem Basar soll der Moschee-Komplex der größte in Deutschland werden. Ditib verurteilte die Übergriffe in einer Stellungnahme "aufs Schärfste".

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