Mit diesem habe er soeben nur einen Joint geraucht, erzählte der junge Mann den Beamten. Von der Haschischzigarette fanden sich laut Polizeibericht allerdings keinerlei Reste. Dafür standen in dem Wohnraum verteilt zahlreiche Utensilien zum Anbau und Konsum von Cannabis.

Der 20-Jährige hatte einen Teil des Raumes mit Schränken und deckenhohen Kartons abgetrennt. Dahinter fanden die Polizisten eine professionell angelegte Plantage mit mehr als 40 Pflanzen sowie bereits verbrauchsfertig abgepackte Tütchen. In der Küche des 20-Jährigen hatte der Ertappte ein kleines Gewächshaus für seine Drogenpflanzung eingerichtet.

Der Drogenabhängige gab schließlich zu, seit zwei Jahren in der Wohnung zu wohnen und dieses Jahr zum ersten Mal die Pflanzen ernten zu können. Mangels geregelten Monatseinkommens habe er das Geld von der Stadt in die Plantage investiert. Mit deren Verkaufserlös habe er seinen Konsum auch härterer Drogen finanzieren wollen.

Gegen ihn und seinen Freund ist nun ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz eingeleitet worden. Zusätzlich legten die Beamten eine Anzeige wegen eines waffenrechtlichen Verstoßes vor, denn in der Hosentasche des Dealers fanden die Beamten einen Schlagring.

Seine Mutter, die als "vermisste Person" eigentlich das Ziel der polizeilichen Ermittlungen gewesen war, wurde am Samstagmittag in einem Garagenhof in Bickendorf angetroffen. Sie war orientierungslos, aber den Umständen entsprechend wohlauf.