Prozess in Köln gestartet Mutter und Tochter mit Beil erschlagen

KÖLN · Er wollte seine Schulden vertuschen - und soll deshalb zwei Frauen in Bergisch Gladbach erschlagen haben. Jetzt sitzt der mutmaßliche Mörder auf der Anklagebank.

Wegen Doppelmordes an einer Bekannten und ihrer Mutter muss sich ein 52 Jahre alter Mann seit Donnerstag vor dem Kölner Landgericht verantworten. Er soll die beiden Frauen im vergangenen Juni in Bergisch Gladbach mit einem Beil erschlagen haben. Zum Prozessauftakt wollte sich der Angeklagte nicht äußern. Er ziehe es vor, sich schweigend zu verteidigen, sagte sein Anwalt.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft hatte sich der Angeklagte von dem 58-jährigen späteren Opfer Geld geliehen. An einem Nachmittag Ende Juni 2014 sei es dann in einem Schuppen zu einem heftigen Streit gekommen: Die Bekannte habe die Summe zurück gefordert, der 52-Jährige wollte jedoch nicht zahlen, heißt es in der Anklageschrift.

Um zu verhindern, dass seine Ehefrau und sein Arbeitgeber von den Schulden erfahren könnten, habe er dann zur Tatwaffe gegriffen: Das Beil - mit sieben Zentimeter breiter Klinge - rammte er der Frau mehrfach in den Kopf und gegen das Becken. Doch plötzlich habe die 84-jährige Mutter des Opfers im Türrahmen gestanden, die im Nachbarbungalow wohnte.

Um die Tat zu vertuschen, erschlug der 52-Jährige laut Anklage auch sie kurzerhand mit wuchtigen Hieben. Die Tatwaffe ließ er im Kopf des Opfers stecken. Die Leiche seiner Bekannten bedeckte er mit einem Teppich, die Leiche der Mutter mit Grünschnitt und einem Wäschekorb.

Als erster Zeuge wurde am Donnerstag ein Polizeibeamter vernommen, der damals zum Tatort gerufen worden war. Der Sohn der 58-Jährigen sowie der Angeklagte, der 500 Meter weiter wohnte und oft im Haus und Garten half, seien ihm schon auf der Straße entgegengekommen. "Der Angeklagte wirkte sehr aufgeregt, hatte Schweißperlen auf der Stirn", berichtete der Polizist.

Der 52-Jährige habe ausgesagt, eine Tote im Schuppen gefunden zu haben. Zunächst sprach er von der 58-Jährigen, kurze Zeit bestätigte er dann, dass es die 84-jährige Mutter sei. "Irgendwie war das alles sehr komisch", sagte der Beamte im Zeugenstand.

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