Germanwings musste nach Notfall Ersatz-Crew besorgen Mallorca-Flieger landet mit einem Tag Verspätung in Köln/Bonn
Köln/Bonn · Stolze 19 Stunden Verspätung hatte am Wochenende eine Germanwings-Maschine, die Reisende von Mallorca nach Köln/Bonn bringen sollte. Eigentlich sollte der Flieger am Samstag gegen Mitternacht am Flughafen in der Wahner Heide aufsetzen, doch stattdessen kam er erst am Sonntagabend um 19.08 Uhr an.
Auf dem Hinflug hatte es an Bord einen medizinischen Notfall gegeben. Danach hatte sich die komplette Crew krankgemeldet, teilte ein Germanwings-Sprecher mit. Deshalb habe man zunächst eine Ersatzcrew organisieren müssen - und das dauerte.
In einer von den betroffenen Passagieren eingerichteten Facebook-Gruppe lassen viele Reisende ihrem Frust freien Lauf. So habe es stundenlang keine Informationen gegeben, wann man die Heimreise endlich antreten könne. "Eine Frechheit, wie mit uns umgegangen wurde", schreibt etwa Daniel Arnus.
"In keiner Weise irgendeine Betreuung und Versorgung oder ein Bemühen in irgendeiner Form uns als Kunden von GW wenigstens die Wartezeit ein wenig angenehmer zu gestalten. Keiner dachte an die älteren Herrschaften oder die hochschwangere Frau."
Da die Ersatzcrew zunächst eingeflogen werden musste, wurden die betroffenen Passagiere in der Nacht in verschiedene Hotels gebracht, nachdem sie stundenlang auf das Boarding gewartet hatten.
Doch auch am Folgetag ließ man die Reisenden zunächst im Unklaren darüber, wie es weitergehen sollte. So wurde die Abflugzeit immer wieder nach hinten verschoben. Am Sonntag um 16.53 Uhr hob die Maschine samt der Ersatzcrew und den Passagieren dann endlich ab.
Einige betroffene Passagiere verlangen nun eine Entschädigung für die Verspätung - und haben wohl auch gute Chancen darauf. Denn laut Verbraucherschützern erlischt auch bei einem medizinischen Notfall nicht pauschal der Anspruch auf Entschädigung.
Wie einige User in der Facebook-Gruppe schreiben, hat sich Germanwings ihnen wohl auch bereits angeboten, einen Entschädigungsbetrag in Höhe von 250 Euro zu bezahlen - übrigens jener Betrag, der laut einer EU-Verordnung bei Ausfällen oder Annullierungen für Strecken bis 1.500 Kilometern vorgegeben ist. Die Airline will zudem alle für die Passagiere entstandenen Kosten tragen.
