Zukunftspläne der Rewe Group Kölner Rewe sieht sich auf Erfolgskurs

KÖLN · Die Rewe Group und ihre Unternehmen wachsen profitabel aus eigener Kraft. Das sei für ihn die entscheidende Erkenntnis aus den guten Ergebnissen des Geschäftsjahres 2014, sagte Vorstandsvorsitzender Alain Caparros vor Journalisten.

 Wachstum aus eigener Kraft: Rewe-Chef Alain Caparros.

Wachstum aus eigener Kraft: Rewe-Chef Alain Caparros.

Foto: Rainer Unkel

Der Umsatz ist nach seinen Angaben um 2,4 Prozent auf 51,1 Milliarden Euro gestiegen, in Deutschland um 2,8 Prozent auf 37,2 Milliarden Euro, im Ausland (in elf europäischen Ländern) um 1,4 Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Aus Russland und der Ukraine will Rewe sich nicht zurückziehen.

Man habe die Position als ein führendes europäisches Handels- und Touristik-Unternehmen ausgebaut und sei bilanziell für hohe Investitionen gerüstet, erläuterte Vorstandsmitglied Christian Mielsch. Rewe habe Probleme vergangener Jahre (Toom Baumarkt, Pauschaltouristik) gelöst und die Sparten wieder in die Erfolgsspur mit deutlichem Umsatzplus gebracht. Von Geschäften, die andere besser können, habe man sich getrennt, so von der Unterhaltungselektronik und den Supermärkten in Italien. Der Discounter Penny hat nach den Angaben operativ eine schwarze Null erreicht, er schreibt aber noch Verluste in Deutschland. Hier soll die Sanierung bis 2016/17 an die Gewinnschwelle führen.

Im enger gefassten Rewe-Konzern (ohne selbstständige Kaufleute und Beteiligungen) erhöhte sich der Umsatz um drei Prozent auf 42,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis (Ebita) um 29 Prozent auf 468 Millionen Euro. Mit Investitionen von 1,4 Milliarden Euro wurden 1200 Neueröffnungen, Verlagerungen und Modernisierungen finanziert. Die Supermärkte im Inland seien mit plus 3,4 Prozent auf 16,9 Milliarden Euro Umsatz weitaus rascher gewachsen als das Supermarktgeschäft im Durchschnitt, erklärte Caparros. Die Sortimente würden konsequent in Richtung Bio, Fair Trade und vor allem Regionalität ausgebaut. Im Online-Handel mit Abhol- und Lieferservice sei Rewe der führende Vollsortimenter.

Seinen Protest gegen eine Übernahme der Tengelmann-Kaiser's-Märkte durch Edeka begründete Caparros mit der starken Edeka-Marktstellung in Deutschland. Edeka habe 1300 Filialen mehr als Rewe. Es sei nicht fair von Tengelmann, gegenüber der Politik mit dem angeblichen Verlust von 16 000 Arbeitsplätzen zu argumentieren, komme es nicht zur Fusion, und einen zweiten Fall Schlecker an die Wand zu malen. Man werde mit allen legalen Mitteln dagegen kämpfen.

Legale Mittel hat Rewe in der Tat. Als Beigeladener zu dem Fusionsverfahren könnte Rewe vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf gegen einen positiven Fusionsentscheid der Kartellbehörde klagen. Lehnt das Amt die Fusion ab, womit Beobachter rechnen, könne wiederum Tengelmann vor Gericht ziehen.

Rewe sei bereit, Kaiser's mit allen Beschäftigten zu übernehmen, sagte Caparros. Dass man selbst nicht unmittelbar zum Zuge gekommen sei, erklärt er mit der Vermutung, bei der Übernahme der Plus-Discounter von Tengelmann durch Edeka habe es seinerzeit schon eine Art Vorentscheidung für die Zukunft von Kaiser's gegeben.

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