Hooligans und Salafisten in Köln Innenminister Jäger weist Kritik nach Hooligan-Demo zurück

BERLIN · Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat nach der Eskalation einer Demonstration von Rechtsextremen und Hooligans in Köln Kritik am Einsatz der Polizei zurückgewiesen. "Das Polizeikonzept hat funktioniert", sagte Jäger am Montag im ZDF-Morgenmagazin.

Mindestens 4000 gewaltbereite Fans von teils verfeindeten Fußballclubs hatten sich mit Rechtsextremen am Sonntag zu einer Demonstration gegen Salafisten versammelt. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die Wasserwerfer, Schlagstöcke und Reizgas einsetzte. Mindestens 44 Beamte von Landes- und Bundespolizei wurden verletzt, mehrere Polizeiautos beschädigt. 17 mutmaßliche Gewalttäter kamen in Gewahrsam.

Der Veranstalter hatte ursprünglich 1500 Teilnehmer angemeldet. Weil es aber über 7000 Anmeldungen bei Facebook gab, habe die Polizei mit etwa 4000 Teilnehmern gerechnet, sagte Jäger. "Die Lageeinschätzung war ziemlich präzise." Die Polizei sei mit starken Kräften vor Ort gewesen und habe konsequent auf Versuche reagiert, die Polizeiketten zu durchbrechen.

"Die Demonstration ist vom Veranstalter abgebrochen worden. Aber die ehemaligen Teilnehmer haben sich geweigert, das Veranstaltungsgelände zu verlassen", sagte Jäger. Die Polizei habe dann - auch unter Einsatz von Pfefferspray und Wasserwerfern - alle zum Hauptbahnhof geleitet. "Das war eine schwierige Situation gestern in Köln", sagte Jäger.

Die Kundgebung in Köln war von einem Funktionär der Anti-Islam-Partei Pro NRW angemeldet worden, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die "Hooligans gegen Salafisten" sind eine Bewegung, die sich im Internet gebildet hat und sich über soziale Netzwerke organisiert.

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