Ausstellung zeigt Geschichte des Max-Ernst-Museums "Ein Gewinn und Schatz für Brühl"

BRÜHL · In seiner Eröffnungsrede zur Ausstellung "Vom Brühler Pavillon über das Benediktusheim zum Max-Ernst-Museum" erinnerte Bürgermeister Dieter Freytag an jenen Tag vor nahezu zehn Jahren, an dem der damalige Bundespräsident Horst Köhler mit einem symbolischen Schnitt das rote Band vor dem soeben fertig gestellten Museumsneubau für den berühmtesten Bürger Brühls durchtrennte.

 Bürgermeister Dieter Freytag (2.v.l.) mit Anne Foulon (2.v.r.) und dem Kölner Architekten Seyed Mohammad Oreyzi (links).

Bürgermeister Dieter Freytag (2.v.l.) mit Anne Foulon (2.v.r.) und dem Kölner Architekten Seyed Mohammad Oreyzi (links).

Foto: Hermes

Weit mehr als eine halbe Million Menschen haben seitdem das Max-Ernst-Museum des Landschaftsverbands Rheinland besucht.

In der Rathausgalerie ist jetzt noch einmal ein Blick zurück zu sehen. In vielen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, mit Bauplänen, Modellen und Zeitungsberichten wird an die Zeit des Um- und Erweiterungsbaus erinnert.

Zu einem großen Teil konnten die Ausstellungsmacher auf die mehr als fünf Jahre akribisch durchgeführte fotografische Dokumentation des Brühler Internisten und Lokalhistorikers Karl Herbert Oleszowsky zurückgreifen. Er hielt die Metamorphose von dem um 1844 erbauten Benediktusheim zum Max-Ernst-Museum mit Foto- und Filmkamera fest.

Hinzu kommen Leihgaben aus der Van den Valentyn Foundation und ein Teilmodell des inzwischen mit der Auszeichnung "vorbildliches Bauwerk im Lande Nordrhein-Westfalen" versehenen Museumsbaus von dem Kölner Architekten Seyed Mohammad Oreyzi.

Surreales ist in der Architektur nicht erlaubt

"Es ist immer wieder schön, das Museum zu betreten. Auch heute wüsste ich nicht, wie man es hätte besser machen können", sagte Oreyzi, der zusammen mit dem Kölner Architekturbüro Van den Valentyn für den Entwurf des Museumsbaus verantwortlich zeichnete.

"Man hat uns schon damals immer gefragt, warum entwerfen Sie nichts Surreales? Aber das geht nicht. Im Surrealen muss man den Kopf ausschalten, was in der Architektur nicht erlaubt ist", so Oreyzi. "Vielleicht hätte man mit der Eröffnung noch ein wenig warten müssen, bis das Raumklima den Idealwerten entsprochen hätte."

Der Architekt ließ damit nur ein wenig von den Problemen durchblicken, die das Brühler Museum über die Jahre ebenso begleiteten, wie die Erfolge. Auch Bundespräsident Horst Köhler konfrontierte die damalige Festgesellschaft mit seiner Kenntnis über das schwierige Verhältnis von Max Ernst zu seiner Heimatstadt.

Eine uneingeschränkte Wertschätzung erfuhr der 1891 in Brühl geborene und aufgewachsene Max Ernst durch den Brühler Bürgermeister Dieter Freytag. "Der kosmopolitische Geist des in Brühl geborenen Weltbürgers Max Ernst ist Gewinn und Schatz für uns in Brühl und in der ganzen Welt, weil sein Leben und Wirken unter anderem die rheinische Provinz des 19. Jahrhunderts mit der internationalen Welt des 20. und 21. Jahrhunderts verbindet", unterstrich er.

Zudem betonte Freytag, dass er damit nicht nur die finanziellen Vorteile anspreche, sondern "die intellektuelle Bereicherung jedes Menschen, der sich mit dem Werk des Künstlers, mit seiner Weitsicht und mit der Unkonventionalität seiner Lebensführung auseinandersetzt".

Die Ausstellung "Vom Brühler Pavillon über das Benediktusheim zum Max-Ernst-Museum" in der Rathausgalerie, Uhlstraße 2 in Brühl, ist bis Montag, 7. September, zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 12 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr.

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