Köln Drei Unfälle an einem Tag: Rhein gesperrt

Köln · Die Protagonisten am Montag auf dem Rhein heißen "Emma", "Newton" "Maranta" und "Henri". Sie waren Bestandteil einer Inszenierung, die "Pleiten, Pech und Pannen" genannt werden könnte. Die Schiffsführer der ersten drei Schiffe hatten trotz Anordnung der Behörden zu viel geladen, mussten freigeschleppt werden, und die Reederei bekommt nun eine Rechnung des Einsatzes des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Die "Henri" war der Helfer in der Story und schleppte die Schiffe frei.

 Die Tankschiffe "Newton" (l) und die belgische "Emma" haben sich auf dem Rhein in Köln festgefahren. Die Schifffahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Rodenkirchen und Köln-Mülheim ist daher gesperrt, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Köln mit.

Die Tankschiffe "Newton" (l) und die belgische "Emma" haben sich auf dem Rhein in Köln festgefahren. Die Schifffahrt auf dem Flussabschnitt zwischen Rodenkirchen und Köln-Mülheim ist daher gesperrt, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Köln mit.

Foto: dpa

Das kleine Drama begann um 1.17 Uhr zwischen Deutzer Brücke und Severinsbrücke. Der "Emma"-Schiffsführer lief auf Grund und konnte den Tanker nicht mehr manövrieren. Um 2.55 Uhr dann der nächste Vorfall: Auch die "Newton" kam nicht mehr vor oder zurück.

Unglaublich: Montagnachmittag dann wieder ein festgefahrener überladener Kohletransporter. Gerade war der Strom frei gegeben, wurde er sofort wieder gesperrt - vermutlich bis in die späten Abendstunden oder bis in den Morgen. Für die Wasserschutzpolizei und das Schifffahrtsamt ist der Bereich zwischen Deutzer- und Severinsbrücke "heikel", wie ein Beamter sagte, besonders wenn der Wasserstand niedrig ist, wie in diesen Tagen. Der Rheinpegel steht bei etwa zwei Metern. Für die Schifffahrt werden etwa 2,50 Meter benötigt. Das Kölner Problem: Wegen der beiden gegenüberliegenden Einfahrten zum Deutzer Hafen und dem Rheinauhafen ist der Rhein an dieser Stelle breiter, die Strömung langsamer und Sand und Kies bleiben auf einer Fläche von etwa 600 Metern liegen.

Die drei havarierten Schiffe hatten "definitiv" zu viel geladen, sagte Hartmut Streichan vom Wasser- und Schifffahrtsamt. Der Sachgebietsleiter betonte weiter, dass die zuständigen Behörden den Schiffsführern deutlich gemacht hätten, dass sie ihre Ladung vor dem Losfahren an die Kölner Verhältnisse anpassen müssten. "Die Schiffsführer müssen den Kölner Pegel beobachten. Doch es wird immer wieder versucht vorbeizukommen." Streichan sprach von einem klaren "Kalkulationsirrtum" der Verantwortlichen.

Nun werde das Amt der Reederei die Kosten für den Einsatz in Rechnung stellen - vermutlich in Höhe von mehreren tausend Euro. Vermutlich werde auch die Kölner Wasserschutzpolizei ein "Knöllchen" schreiben. Um den Kies und den Sand auf dem Grund des Rheins fortzuschaffen, wird ab dem kommenden Mittwoch ein so genannter "Nassbagger" anrücken. Wie das Schifffahrtsamt erklärte, bringt der Bagger den überflüssigen Kies an die Oberfläche und fördert ihn auf das Fließband eines Transportschiffes. Streichan glaubt, dass die Aktion acht Wochen dauert.

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