Störfall bei Shell Zwei Schäden im Godorfer Shell-Werk gefunden

Köln · Der Bodengutachter weist die krebserregende Substanz Solvent Naphtha in Grundwasser führenden Bodenschichten nach. Außerdem gibt es ein zweites Leck. Shell will erst am Freitag im Detail informieren.

Die brisante Nachricht versteckte sich in einem Nebensatz der Pressemitteilung der Shell Rheinland Raffinerie, die am späten Donnerstagnachmittag an die Redaktionen ging: „Der externe Gutachter hat Bodenuntersuchungen bis in eine Tiefe von acht Metern in die Wege geleitet. Dabei wurden Schadstoffe in grundwasserführenden Bodenschichten auf dem Gelände der Rheinland Raffinerie festgestellt. Die Rheinland Raffinerie hat die zuständigen Behörden informiert und weitere Untersuchungen in die Wege geleitet. Parallel wird ein weiterer Schaden untersucht, der nach bisherigen Untersuchungsergebnissen in keiner Verbindung zur Leckage vom September steht.“

Im September war bei einer routinemäßigen Überprüfung im Godorfer Werksteil von Shell ein Leck behoben worden. Durch das Loch war zuvor in einem Rohrgraben ein Lösungsmittel ausgetreten und hatte eine Fläche von circa vier Quadratmetern verunreinigt. Die Rheinland Raffinerie hat die Verschmutzungen nach eigenen Angaben umgehend beseitigt und anschließend den Bodengutachter beauftragt, das Areal zu untersuchen.

Shell will ab Freitag informieren

Bei dem Störfall vom Ende September handelte es sich um bis 270 Liter des krebserregenden Stoffes Solvent Naphtha. Damals hatte Shell noch die Hoffnung, die Chemikalie vor dem Kontakt mit dem Grundwasser aufzufangen. Ob das gelungen ist, war am Donnerstag nicht zu erfahren. Ebenso was es mit dem zweiten genannten Schaden auf sich hat. Am Freitag will Shell nähere Auskunft geben.

„Wir werden unser Programm zur Modernisierung unserer rund 60 000 Rohrleitungen fortsetzen. Dabei finden wir auch zum Teil sehr alte Schäden und können diese beheben. Ich möchte, dass wir den Zustand unserer Rohrleitungen genau kennen und überwachen, um im Vorfeld zu erkennen, ob sich Schäden anbahnen“, so Raffineriedirektor Thomas Zengerly.

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