Nach dem Wintereinbruch am Mittwoch Wetterdienst warnt vor Glätte und Frost in der Region

Köln/Bonn · Schneefall und glatte Straßen haben am Mittwochmorgen für Chaos in Bonn und der Region gesorgt. Wie das Wetter in der restlichen Woche wird und worauf sich Autofahrer einstellen müssen, lesen Sie hier.

Blitzeis entsteht manchmal in wenigen Minuten. Über die Sohle gestreifte Socken bieten dann den notwendigen Halt.

Blitzeis entsteht manchmal in wenigen Minuten. Über die Sohle gestreifte Socken bieten dann den notwendigen Halt.

Foto: Frank Rumpenhorst

Der Deutsche Wetterdienst hat eine amtliche Warnung vor Glätte und vor Frost herausgegeben. Demnach sinken die Temperaturen in der Nacht auf Donnerstag in Bonn auf bis zu minus vier Grad, im Rhein-Sieg-Kreis auf bis zu minus sechs Grad. Die Warnung gilt bis Donnerstag, 10 Uhr.

Nach dem plötzlichen Wintereinbruch am Mittwochmorgen in Bonn und der Region bleibt es zunächst winterlich. Der Bonner Meteorologe Karsten Brandt erwartet bis zum Wochenende einen Temperaturanstieg auf neun Grad, wie er dem GA auf Anfrage sagte. In der Nacht auf Donnerstag wird es jedoch zunächst frostig bei Temperaturen zwischen minus zwei und minus vier Grad, so Brandt. Tagsüber sind für Bonn und die Region Temperaturen um den Gefrierpunkt angekündigt. Brandt wagt einen Blick auf das Wochenende: Dann ist es möglich, dass ein neues Tief mehr Schnee bringt, der in Bonn und der Region dann auch liegen bleiben könnte.

Kräftige Graupelschauer hatten am Mittwochmorgen zu erheblichen Verkehrsproblemen in Bonn und der Region geführt. Neben mehreren leichten Verkehrsunfällen hatte der plötzliche Wintereinbruch auch Folgen für den Busverkehr in Bonn sowie den Betrieb am Flughafen Köln/Bonn.

Die Temperaturen lagen in der Nacht mit rund drei Grad zwar deutlich im Plus, jedoch blieb der Graupel in Verbindung mit etwas Schnee wegen der großen Menge in nur kurzer Zeit auf den Straßen liegen. „In ein paar Minuten sind drei bis vier Liter pro Quadratmeter gefallen. Obwohl die Temperaturen weit von Minusgraden entfernt waren, ist es nicht so schnell zum Tauprozess gekommen“, erklärt Wetterexperte Karsten Brandt. Die Schauerzelle sei aus Troisdorf in Richtung Bonn gezogen und habe die Stadt zum ungünstigsten Zeitpunkt getroffen: „Für den Verkehr am Morgen war das ein Worst-Case-Szenario“, sagt Brandt.

Ohne Winterreifen droht Bußgeld

Im öffentlichen Nahverkehr waren vor allem die Stadtteile rund um Ippendorf und den Heiderhof in Bad Godesberg betroffen: Die Buslinien 610 und 611 fuhren aus Richtung Bonn zwischen 7.45 Uhr und 8.30 Uhr nur bis zur Haltestelle Stadthalle, die Linie 630 konnte zwischen Viertel nach acht und etwa 9 Uhr nicht die Röttgener Straße (Katzenloch) durchqueren und endete in Ippendorf. Die Stadtwerke informierten die Streudienste, alle Strecken waren seit kurz nach 9 Uhr wieder befahrbar.

Am Flughafen Köln/Bonn kam es am Mittwochmorgen ebenfalls zu Verspätungen und sogar Flugausfällen. Der Luftverkehr sei mehr als eine Stunde lang lahmgelegt gewesen, sagte eine Flughafen-Sprecherin. Sieben Abflüge und vier Landungen mussten gestrichen werden, sechs Flüge seien umgeleitet worden. Erst nach Abschluss der Räumarbeiten auf den Bahnen gegen 9 Uhr konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.

Die Bonner Polizei wurde in Bonn und Umgebung zu zehn Verkehrsunfällen gerufen, bei denen es sich größtenteils um Auffahrunfälle handelte. Dabei entstand ein Gesamtsachschaden von rund 7400 Euro. Auf der Siegburger Straße in Beuel kam es am Morgen gegen 8 Uhr zu einem Unfall, bei dem sich ein 48-jähriger Autofahrer leicht verletzte, als eine 31-Jährige auf den Pkw des Mannes auffuhr. Wie die Polizei mitteilte, war die Frau mit Sommerreifen unterwegs gewesen, zudem war ihre Tüv-Plakette nicht mehr gültig. Die Frau durfte die Fahrt deshalb nicht fortsetzen.

In diesem Zusammenhang weist die Polizei darauf hin, wie wichtig Winterreifen in der aktuellen Jahreszeit sind. Wer derzeit mit Sommerreifen unterwegs ist, muss laut der Polizei mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro rechnen. Verursacht der Fahrer eines Autos mit Sommerreifen einen Unfall, beträgt das Bußgeld sogar 120 Euro. Allerdings haben bislang nicht alle Autofahrer Winterreifen aufziehen lassen, wie ein Beispiel zeigt: Nach Angaben des Autohauses ARG Auto-Rheinland haben rund fünf Prozent der Kunden bislang keinen Termin zum Reifenwechsel in Anspruch genommen. Zwar würden im Oktober und November die meisten Reifen gewechselt, jedoch gebe es auch jetzt im Januar noch vereinzelte Termine.

Aktuelle Informationen zum Wetter gibt es auf www.ga.de/wetter. Aktuelle Unwetterwarnungen unter www.ga.de/wetterwarnungen.

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