Für ein friedliches Köln Syrer stellen sich gegen Sexismus

Köln · Viele Syrer in Köln verurteilen die Vorfälle der Silvesternacht. Bei Demos sagten am Samstag Hunderte Nein zu Gewalt gegen Frauen. Es sei der Versuch, sich nicht für rassistische Ziele einspannen zu lassen.

 Zahlreiche Flüchtlinge haben in Köln gegen Sexismus demonstriert.

Zahlreiche Flüchtlinge haben in Köln gegen Sexismus demonstriert.

Foto: dpa

Rund 350 syrische Flüchtlinge haben sich am Samstag bei einer Demonstration in Köln gegen Gewalt, Sexismus und Rassismus gestellt. Mit Plakaten und Transparenten versammelten sie sich auf dem Bahnhofsvorplatz, dem Ort, an dem in der Silvesternacht viele Frauen belästigt und ausgeraubt worden waren.

Die Flüchtlinge wollten sich mit ihrer Aktion von den „beschämenden Übergriffen“ distanzieren. Sie lehnten es ab, dass ihre Situation für rassistische Ziele instrumentalisiert werde, heißt es auf einer Netzwerkseite. Die Demonstration sei friedlich gestartet, sagte ein Polizeisprecher.

Zuvor hatten sich bereits etwa 80 Syrer vor dem Hauptbahnhof gegen Gewalt an Frauen gewandt. Die Teilnehmer verurteilten die Vorfälle der Silvesternacht. Sie hätten die Stadt Köln und die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Bürger schätzen gelernt und hofften, dass es weiter ein Miteinander gebe, heißt es in einem Facebook-Eintrag der Veranstalter.

Für den späten Nachmittag war vor dem Kölner Bahnhof zudem zu einem „Flashmob gegen rassistische Gewalt“ aufgerufen worden. Die Polizei zeigte sich den Samstag über mit verstärkten Kräften vor Ort. Hinweise auf angekündigte Aktionen von „Bürgerwehren“ lägen nicht vor, sagte ein Sprecher.

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