Rekordjahr für Tourismus in NRW Silvesternacht schreckt Gäste ab

Düsseldorf · Die Tourismusbranche in Nordrhein-Westfalen hat 2016 das siebte Rekordjahr in Folge verzeichnet. Köln und der Rhein-Erft-Kreis verlieren Gäste - wohl auch wegen der Übergriffe in Köln.

 Radfahrer gönnen sich in Essen Werden auf dem Ruhrradweg eine Pause.

Radfahrer gönnen sich in Essen Werden auf dem Ruhrradweg eine Pause.

Foto: Roland Weihrauch/Archiv

2016 verbuchten Hotels, Herbergen und Campingplätze 49,6 Millionen Übernachtungen. Die Zahlen teilte das Statistische Landesamt am Montag in Düsseldorf mit. Die Übernachtungen sind um 1,9 Prozent gegenüber 2015 gestiegen. Die Zahl der Gäste kletterte um 2,0 Prozent auf 22,1 Millionen.

Die Zahl der Gäste stieg um 2,0 Prozent auf 22,1 Millionen. Es kamen mehr Gäste sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland. Die meisten Regionen konnten zulegen. Lediglich der Raum Köln erlebte einen deutlichen Rückgang, nachdem die massenhaften Übergriffe auf Frauen in der Silvesternacht 2015/16 weltweit Schlagzeilen gemacht hatten.

Mehr als 30 Städte, Landkreise und Interessenverbände im Rheinland haben sich am Montag zur Metropolregion Rheinland zusammengeschlossen. Die Beteiligten vereinbarten Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus, Verkehr und Infrastruktur, Bildung und Forschung, Standortmarketing sowie Kultur. Das teilten die Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln mit.

„NRW ist längst zu einem etablierten Reiseland geworden, sei es bei den privaten, aber auch bei den geschäftlich motivierten Reisen“, sagte die Geschäftsführerin des Tourismus NRW, Heike Döll-König. Im Vergleich der Bundesländer liegt NRW damit bei den Ankünften auf Platz zwei hinter Bayern, bei den Übernachtungen auf Platz drei hinter Bayern und Baden-Württemberg.

Köln bezeichnete die Rückgänge in der Stadt als „moderat“, man sei zufrieden mit den Zahlen. „Das letzte Jahr war ein schwieriges Jahr, weltweit“, sagte ein Sprecherin von KölnTourismus. Sicherheit etwa sei ein großes Thema geworden. „Wir haben eine latente Terrorgefahr in Europa, wir hatten konkrete Terrorereignisse in unmittelbarer Nähe mit Paris und Brüssel.“ Zudem sei das Messejahr 2016 schwächer gewesen - ein weiterer Faktor.

Die Silvesternacht 2015/16 spielt wohl eine Rolle. „Wir können das nicht konkret belegen oder messen, was wie stark ins Gewicht fällt. Aber das gehört zu dieser Gesamtgemengelage dazu“, sagte die Sprecherin. Damals, kurz nach Silvester, hatte Köln-Tourismus-Geschäftsführer Josef Sommer davon gesprochen, dass das Image Kölns „einen Knacks erlitten“ habe.

Berücksichtigt sind in der Statistik nur die Zahlen der Beherbergungsbetriebe ab zehn Betten. Landesweit gibt es davon gut 5000 Betriebe. Die Gesamtzahl der angebotenen Betten stieg nach den Daten des Landesamtes um gut 2600 auf knapp 307 000. Die Auslastung stieg um gut einen Prozentpunkt auf 43,3 Prozent. Außerdem gibt es fast 12 000 Stellplätze auf den Campingplätzen.

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