Zwischenfall beim Chemieunternehmen Basell Rohbenzin gelangt durch Leck ins Godorfer Hafenbecken

Köln · Durch ein Leck an einer Leitung ist am Donnerstagabend sogenanntes Naphtha in den Godorfer Hafen gelangt. Das Chemieunternehmen Lyondell-Basell aus Wesseling spricht von "wenigen Litern".

Zu einem Zwischenfall kam es Donnerstagabend im Godorfer Hafen. Wie das Wesselinger Chemieunternehmen Lyondell-Basell mitteilt, sei gegen 19.30 Uhr durch ein Leck an einer Schlauchleitung eine „kleine Menge“ Naphtha ausgetreten. Nach Angaben von Lyondell-Basell-Sprecher Andreas Anker wurde das meiste des freigesetzten Materials in einer Sammelwanne aufgefangen. „Wenige Liter Naphtha“ seien jedoch in das Hafenbecken gelangt, hieß es weiter.

Naphtha (auch Rohbenzin) wird unter anderem für die Herstellung von Kunststoffen verwendet, die in Verpackungen, Autoteilen oder Küchengeräten vorkommen. Naphtha ist giftig und von den Behörden als gesundheitsgefährdend eingestuft worden. Wie Anker weiter mitteilte, sei die ausgetretene Menge Naphtha, die die Wasseroberfläche erreicht hätte, so gering gewesen, dass die Feuerwehr keine Verschmutzung mehr habe feststellen können. Das Absaugen des Auffangbehälters sei noch im Laufe des Abends erfolgt. Die Leitung ist laut Lyondell-Basell erst wenige Wochen alt. Die Ursache für das Leck ist bislang nicht bekannt.

Im Frühjahr 2015 waren bei Lyondell-Basell zwischen 250.000 und 425.000 Liter Naphtha – die genaue Menge ist nicht bekannt – in die Erde beziehungsweise ins Grundwasser gelangt. Grund dafür war ein 11,6 Quadratmillimeter großes Loch in einer Rohrleitung des Konzerns in der Nähe des Godorfer Hafens. Entstanden war das Leck dem Unternehmen zufolge durch Korrosion. Im April 2015 war das gesundheits- und umweltgefährdende Rohbenzin bei einer Routineuntersuchung entdeckt worden. Im Anschluss erfolgte ein umfassendes Sanierungskonzept.

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