Fahrer stirbt im Führerhaus Polizei und Zeugen stoppen führerlosen Lkw auf A1

Leverkusen · Am Mittwochabend haben sich auf der A1 zwischen Wermelskirchen und Remscheid dramatische Szenen abgespielt. Ein Lkw-Fahrer ist hinter dem Steuer bewusstlos geworden und verstorben - das Gefährt fuhr unkontrolliert weiter, bis ein Zeuge eingriff.

Am Mittwochabend haben ein 43-jähriger Lkw-Fahrer und ein 58 Jahre alter Autofahrer auf der A1 bei Wermelskirchen durch sein heldenhaftes Eingreifen womöglich Schlimmeres verhindert. Ein 54-jähriger Lkw-Fahrer ist nach einem internistischen Notfall am Steuer bewusstlos geworden, verstorben und anschließend für Außenstehende nicht sichtbar zwischen die Sitze gerutscht. Anschließend fuhr der Lkw mehrere Kilometer unkontrolliert über die Straße und schleifte am Mittelstreifen entlang.

Wie die Kölner Polizei mitteilt, meldeten gegen 21 Uhr Anrufer den führerlosen Sattelzug, der mit etwa 15 Kilometern pro Stunde über die Autobahn rollte. Während der 43-Jährige bei dem scheinbar führerlosen Lkw blieb, erkannten auch andere Lkw-Fahrer die gefährliche Situation und brachten den nachfolgenden Verkehr mit ihren Fahrzeugen zum Erliegen.

Als die alarmierte Autobahnpolizei den außer Kontrolle geratenen Lkw durch die Rettungsgasse erreichte, liefen der 43-Jährige und der 58-Jährige neben der Beifahrertür des Fahrzeugs und versuchten, die Scheibe mit einem schweren Stativ einzuschlagen. Die Polizei setzte sich mit einem VW Bulli leicht versetzt vor den 40-Tonner und bremste den Sattelzug herunter. Der 43-Jährige nutzte gleichzeitig die Heckstoßstange des Polizeiautos als Steighilfe, erreichte die Seitenscheibe der Beifahrerseite, schlug sie mit einem Nothammer ein, griff durch das Fenster und öffnete die Tür. Nun konnte er die Trittstufen nutzen, ins Führerhaus einsteigen und das Gespann zum Stillstand bringen.

Durch den Griff durch die Scheibe zog sich der Mann Schnittwunden zu, die vor Ort behandelt werden mussten. Für den Fahrer des 40-Tonners kam derweil jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt stellte den Tod des 54-Jährigen fest. Für die Dauer der Rettungsmaßnahmen und der Unfallaufnahme sperrten die Polizei die Fahrbahn in Richtung Dortmund bis 2 Uhr morgens. Der Verkehr staute sich mehrere Kilometer. Ein Ersatzfahrer holte den Sattelzug ab.

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