Angriff auf Siegburger in Köln Polizei durchsucht Wohnungen in NRW

Köln · Nach einem Angriff auf einen türkischstämmigen 38-Jährigen in Köln hat die Polizei in mehreren Städten Wohnungen durchsucht. Knapp 200 Polizisten seien im Einsatz gewesen, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Durchsucht wurden Wohnungen in den Regionen Köln, Düsseldorf, Essen, Wuppertal, Dortmund, Duisburg und Hannover. In Köln rückte auch eine Spezialeinheit an. Der 38-Jährige war im April von einer größeren Gruppe attackiert worden, die nach Polizeiangaben mutmaßlich aus Kurden bestanden haben soll. Schwer verletzt kam der 38-Jährige in ein Krankenhaus. Auch sein Auto, in dem er gesessen hatte, wurde mit Holzlatten und Steinen traktiert. An dem Tag hatte es in Köln Kundgebungen und Gegendemonstrationen von Türken und Kurden gegeben.

Die Polizei sprach von mehr als 30 Verdächtigen. Bei den Durchsuchungen am Mittwoch sei ein mit Haftbefehl Gesuchter festgenommen worden. Zudem habe man Waffen und Drogen gefunden.

Der 38-jährige Siegburger war Anfang April auf der Kölner Keupstraße von 50 bis 60 PKK-Anhängern krankenhausreif geschlagen worden. Sein Audi TT, auf dem ein Aufkleber mit dem Logo der Grauen Wölfe angebracht war, wurde völlig demoliert. Bei den "Grauen Wölfen handelt es sich um die türkische Ülkücü-Bewegung. Rund 2000 Anhänger der türkischen Rechtspartei MHD verteilen sich nach Einschätzung des Innenministeriums in Nordrhein-Westfalen auf 70 Vereine. Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz schreibt ihnen je nach Ausrichtung „islamische, ultranationalistische oder rassistische Inhalte“ zu. (dpa/ga)

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