Weibchen heißt "Cabu" Orang-Utan-Baby im Kölner Zoo geboren

Köln · Im Kölner Zoo gibt es Nachwuchs bei den akut vom Aussterben bedrohten Orang-Utans. Ende November brachte "Cajunga" den ersten Orang Utan im Kölner Zoo seit mehr als vier Jahren zur Welt.

Die Menschenaffen mit dem roten Fell sind beliebt in Zoos, doch in ihrem Lebensraum, Borneo und Sumatra, sind sie einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. Waldbrände, Rodungen und Wilderei haben den Bestand auf rund 60.000 Tiere schmelzen lassen. Eine gute Nachricht für die Orang-Utans gibt es jetzt allerdings aus dem Kölner Zoo.

Ende November ist im Kölner Zoo ein Orang-Utan-Weibchen geboren worden. Der Kölner Zoo teilte nun mit, dass das junge Weibchen mit dem Namen "Cabu" von Mutter und Vater gut angenommen wurde. Der Name setze sich aus jeweils den ersten Silben der Name der Eltern zusammen. Die Mutter heißt "Cajunga" und hat bereits ein Jungtier großgezogen. Der Vater "Budi" ist seit 2015 in Köln zu Hause und hat zum ersten Mal Nachwuchs.

Mutter "Cajunga" ist 17 Jahre alt und kommt aus einem Zoo in Arnheim. 2009 kam sie mit der Großmutter des aktuellen Affen-Babys nach Köln. Vater "Budi" kam 2015 aus dem tschechischen Zoo "Usti nad Labem" an den Rhein und ist elf Jahre alt. Während der Vater zum ersten Mal Nachwuchs hat, hat Mutter "Cajunga" bereits eine sechsjährige Tochter namens "Cinta". Der Kölner Zoo freut sich in seiner Mitteilung darüber, dass "Cinta" und andere Orang-Utan-Weibchen nun eine weitere Spielgenossin haben. Orang-Utan-Weibchen beobachten andere Weibchen bei der Aufzucht ihrer Kinder und lernen davon. Je besser sie die Aufzucht bei fremden Kindern beobachten können, desto besser ziehen sie ihren eigenen Nachwuchs auf.

Typischerweise verbringen männliche und weibliche Orang-Utans nur zur Paarung Zeit miteinander. Die Weibchen leben mit ein bis zwei Jungtieren gemeinsam, bevor die Jungtiere mit ungefähr acht Jahren die Mutter verlassen. Bis zum vierten Lebensjahr werden die Jungtiere gesäugt. Mit ungefähr 14 Jahren sind die Tiere geschlechtsreif.

Orang-Utans sind in der freien Wildbahn vom Aussterben bedroht. Jüngst hatte ein Video für Aufsehen gesorgt, in dem ein Orang-Utan vor einem Bagger flüchtet. Zigtausende Internet-User sahen das Video und äußerten ihre Bestürzung. Die Zerstörung des Regenwaldes auf Sumatra und Borneo raube den Tieren ihren Lebensraum, teilte der Kölner Zoo mit. Die Flächen würden genutzt, um Ölpalmplantagen zu errichten. Palmöl wird in vielen Lebensmitteln verwendet, jedoch auch in einigen Putzmitteln und Kosmetika. Palmöl sorgt in Lebensmitteln für eine cremige, streichfeste Konsistenz, etwa bei Margarine, Brotaufstrich oder Tütensuppen.

Außerdem leidet der Orang-Utan-Bestand unter Wilderei und Waldbränden. Auf Borneo sollen noch rund 54.000 Exemplare leben, auf Sumatra 6000 Tiere. In Europa gibt es in insgesamt 38 Zoos 176 Orang-Utans.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort