Autorin liest in Rheinbach Notizzettel inspirierte Ursula Poznanski zum Thriller "Aquila"

Rheinbach · Auf Einladung der Rheinbacher Buchhandlung Kayser stellte Ursula Poznanski ihren neuen Jugendthriller „Aquila“ vor. Etwa eine Stunde lang las sie Passagen aus dem Buch vor und beantwortete Fragen zu ihrem Schreiben.

 Lockere Atmosphäre: Ursula Poznanski erzählt bei der Lesung, die Christoph Ahrweiler moderiert, aus ihrem Schriftstelleralltag.

Lockere Atmosphäre: Ursula Poznanski erzählt bei der Lesung, die Christoph Ahrweiler moderiert, aus ihrem Schriftstelleralltag.

Foto: Axel Vogel

Fans der Schriftstellerin Ursula Poznanski kamen am Wochenende in der Aula des Sankt-Joseph-Gymnasiums auf ihre Kosten. Auf Einladung der Rheinbacher Buchhandlung Kayser stellte die Österreicherin in Rheinbach ihren neuen Jugendthriller „Aquila“ vor. Etwa eine Stunde lang las die 49-Jährige Passagen aus dem Buch vor, das von der Studentin Nika handelt. Die junge Frau wacht ohne Erinnerung an die letzten 48 Stunden im italienischen Siena auf und versucht herauszufinden, was zwischen Samstagabend und Dienstagmorgen passiert ist. Einziger Anhaltspunkt: ein mysteriöser Zettel mit Anweisungen und Botschaften in ihrer Hosentasche.

Im Rahmen der Veranstaltung in der voll besetzten Aula bekam das Publikum, darunter viele Kinder und Jugendliche, auch die Gelegenheit, Poznanski Fragen zu ihrem Werk und ihrem Leben als Autorin zu stellen. In der Diskussionsrunde, moderiert von Christoph Ahrweiler, Inhaber der Buchhandlung Kayser, interessierten sich die Bücherfreunde vor allem für den Arbeitsalltag und die Arbeitsweise der Bestsellerautorin. Wie sieht die Recherche für einen Psychothriller aus? Wie viele Seiten schreibt ein Profi am Tag? Und weiß Poznanski schon zu Beginn immer, wie die Handlung enden wird?

Diese Fragen und viele weitere beantwortete die Schriftstellerin mit viel Geduld und ebenso viel Humor. So berichtete sie etwa, dass sie rund 1300 Wörter am Tag zu Papier bringt – egal, ob sie gerade die Muse küsst oder nicht. Wer jährlich zwei Bücher veröffentliche, müsse diszipliniert arbeiten, sagte Poznanski und räumte mit romantischen Schriftsteller-Klischees auf. „Nicht alles ist Inspiration. Es ist auch Handwerk.“

Die Autorin legt sorgfältig ihre Fährten

Die gebürtige Wienerin schreibt nach eigener Aussage am liebsten auf der Couch im heimischen Büro. Dort könne sie sich auch gut um die Recherche kümmern, erzählte sie weiter. Nur in kniffligen Fragen, die die Literatur nicht beantworten könne, suche sie sich Experten, die ihr weiterhelfen können.

Und ist die Vorarbeit schließlich geleistet, beginnt Poznanski ihre Geschichten am Computer aufzuschreiben. Das Ende ist ihr dabei nicht nur bekannt, die Geschichte entsteht quasi vom Ende her. „Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung der Geschichte liegt auf der Auflösung. Anders könnte ich nicht meine Fährten legen.“

Die Idee für „Aquila“ kam Poznanski übrigens beim Wäschewaschen. Dabei entdeckte sie im eigenen Kleiderschrank eine alte Jeans. In einer Tasche steckte ein Notizzettel. „Auf das, was da stand, konnte ich mir selbst keinen Reim mehr machen“, berichtete die Autorin und demonstrierte zugleich, dass auch aus Alltagserlebnissen spannende Erzählungen werden können.

Nach dem Ende der rund anderthalbstündigen Veranstaltung in Rheinbach signierte Ursula Poznanski Bücher und Hörbücher.

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