Tourismus im Linksrheinischen Mehr Touristen und Tagungsgäste

Rhein-Sieg-Kreis · Immer mehr Gäste kommen in den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. In Alfter, Bornheim, Meckenheim, Rheinbach und Wachtberg steigen die Übernachtungszahlen – nur Swisttal fällt durch sinkende Zahlen auf.

 Nicht nur in Sachen Naherholung wird der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis immer beliebter. ARCHIVFOTO: ROLAND KOHLS

Nicht nur in Sachen Naherholung wird der linksrheinische Rhein-Sieg-Kreis immer beliebter. ARCHIVFOTO: ROLAND KOHLS

Foto: Roland Kohls

Mehr und mehr Menschen übernachten im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis. Das geht aus den aktuellen Übernachtungszahlen vorher, die der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) jetzt veröffentlicht hat. Verglichen wurden die Gäste- und Übernachtungszahlen des ersten Halbjahrs 2017 mit denen des ersten Halbjahrs 2016.

Im gesamten Rhein-Sieg-Kreis wurden von Januar bis Juni 2017 genau 292 328 Gäste registriert. Laut IT.NRW sind das 0,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 637 322 Übernachtungen habe es im gesamten Kreis gegeben, was einem Plus von 0,2 Prozent entspreche. Ein genauer Blick in die linksrheinischen Kommunen zeigt wiederum, dass fast alle über dem Durchschnitt des Kreises liegen – etwa die Stadt Meckenheim. Sie verzeichnete im ersten Halbjahr 7248 Gäste (plus 16,9 Prozent) und 13 466 Übernachtungen (plus 10,7). Nach Auskunft von Meckenheims Pressesprecherin Marion Lübbehüsen spiegele das etwa die Tourismuswerbung der Stadt wider, zum Beispiel über die eigene Facebookseite. Ebenso seien die gestiegenen Zahlen wohl auf die Investitionen des City Hotels zurückzuführen. Zugleich erklärte Lübbehüsen, dass auch Teilnehmer von Kongressen in Bonn mitunter in Meckenheim nächtigten. Diese Einschätzung teilt man bei der Tourismus & Congress GmbH Bonn/Rhein-Sieg/Ahrweiler (T & C). Die Anstiege der Übernachtungszahlen in der Region könnten mit Kongressen oder Tagungen zusammenhängen, die Besucher in die Region ziehen, meint Ulrich Jünger von der T & C.

Internationales Publikum

Einen Anstieg der Gäste- und Übernachtungszahlen gibt es auch in Alfter. Dabei fällt vor allem eine Zahl auf: Im ersten Halbjahr 2017 übernachteten 637 Gäste aus dem Ausland in der Vorgebirgsgemeinde. Laut IT.NRW bedeutet das eine Steigerung um 73,1 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016. Eine Erklärung dafür liegt etwa beim auch öffentlich buchbaren Gästehaus der Alanus Hochschule am Johannishof. Das Gästehaus habe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum im ersten Halbjahr 2017 einen Anstieg an Gästen aus dem Ausland um 30 Prozent verzeichnet, teilt Tatjana Fuchs, stellvertretende Leiterin der Hochschulkommunikation, mit. „Die Gäste kamen vor allem aus Benelux, Österreich, Schweden und der Schweiz sowie aus Palästina und den USA“, ergänzt sie. „Viele ausländische Besucher nutzten das Gästehaus, um im Vorgebirge Urlaub zu machen“, so Fuchs weiter. Andere übernachteten dort, um an Tagungen, Symposien oder berufsbegleitenden Studiengängen der Hochschule teilzunehmen.

Während auch Bornheim (13 269 Gäste, 38 359 Übernachtungen), Rheinbach (15 229 Gäste, 24 445 Übernachtungen) und Wachtberg (6505 Gäste, 12 071 Übernachtungen) Zuwächse verzeichnen, fällt die Gemeinde Swisttal durch sinkende Zahlen auf. Im ersten Halbjahr 2017 gab es laut IT.NRW dort 5168 Gäste, was einem Minus von 15,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Bei den Übernachtungen (23 553) liegt der Rückgang gar bei 26,9 Prozent. Sowohl bei der Tourismus & Congress GmbH als auch bei der Swisttaler Gemeindeverwaltung kann man sich das nicht erklären. Bei letzterer sind die richtigen Ansprechpartner aber ebenso wie beim Verein Rhein-Voreifel Touristik aktuell im Urlaub.

Daher vermutet ein Sprecher der Swisttaler Verwaltung einen Zusammenhang mit dem Standort der Bundespolizei in Swisttal-Heimerzheim. Denn auch die Menschen, die dort aufgrund von Aus- und Weiterbildung übernachten, fallen unter die Statistik. Standortleiter Carsten Westerkamp bestätigt diese Vermutung nicht. Im Gegenteil: Die Lehrgänge seien voll ausgelastet. Teilnehmer, die man nicht im Standort unterbringen könne, würden in Hotels im Ort untergebracht. Auch beim Hotel Weidenbrück in Heimerzheim, dem größten Übernachtungsbetrieb in Swisttal, kann man sich den Rückgang nicht erklären. Bei ihnen seien die Übernachtungszahlen konstant, sagt Elisabeth Weidenbrück.

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