Wohnen im Linksrheinischen Grundstückspreise an Rhein und Sieg steigen an

Rhein-Sieg-Kreis · Das Wohnen verteuert sich in Meckenheim, Rheinbach und Swisttal exorbitant. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte legt neueste Zahlen für das Jahr 2018 vor.

Deutlich angestiegen sind die Preise für Immobilien und Baugrundstücke im Linksrheinischen im vergangenen Jahr. Das geht aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor, den der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Rhein-Sieg-Kreis und in der Stadt Troisdorf jetzt vorgelegt hat. Der Bericht basiert auf den Daten der eingehenden Kaufverträge im Jahr 2018 und der nachfolgenden Auswertungen durch den Gutachterausschuss.

Dem Bericht zufolge hat die Zahl der Vertragsabschlüsse im gesamten Rhein-Sieg-Kreis im Vergleich zum Jahr 2017 von 6517 auf 6860 zugenommen. Der geldliche Umsatz wuchs um satte 23 Prozent von 1,383 Millionen Euro auf 1,705 Millionen Euro. Der Flächenumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent auf rund 975 Hektar. Ein einträgliches Geschäft war im vergangenen Jahr im Linksrheinischen wie in der gesamten Region der Handel mit unbebauten Grundstücken – etwa für Ein- und Zweifamilienhäuser. In diesem Segment fällt auf, dass gerade in Rheinbach besondere Filetgrundstücke zum Verkauf anstanden. Nicht anders ist zu erklären, dass die Glasstadt in der etwa auf dem Pallotti-Areal und dem Majolika-Gelände neuer Wohnraum entsteht, mit einem Umsatz von 11,58 Millionen Euro hinter Troisdorf mit 12,03 Millionen Euro kreisweit auf Rang zwei landet. Dabei sind laut Bericht gerade mal acht Grundstücke mit einer Fläche von 2,5 Hektar für dieses Spitzenergebnis veräußert worden. In Meckenheim wurden im gleichen Zeitraum unbebaute Grundstücke mit einer Fläche von 1,3 Hektar für 1,8 Millionen Euro veräußert, in Swisttal ein Hektar für 2,4 Millionen Euro.

Zahlen zum Verkauf bebauter Grundstücke

Noch höhere Umsätze verzeichneten die Gutachter im vergangenen Jahr beim Verkauf von bebauten Grundstücken. In Meckenheim wechselten 104 Areale mit Ein- oder Zweifamilienhäusern für 30,09 Millionen Euro den Besitzer – 2017 waren es 117 Flächen, die einen Umsatz von 32, 17 Millionen Euro erzielten. In Rheinbach und Swisttal gab es sowohl bei der Anzahl der Grundstücke als auch beim Umsatz ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr. In Swisttal wechselten 91 Areale (nach 76 im Jahr 2017) den Besitzer, was 24,86 Millionen Euro einbrachte (20,29 Millionen), in Rheinbach 94 Areale, fünf mehr als vor Jahresfrist. Der Wert umfasste 27,99 Millionen Euro, im Jahr zuvor waren es 25,43 Millionen. Kreisweit zeigten bei den bereits mit Ein- und Zweifamilienhäusern bebauten Grundstücken alle Parameter nach oben: Die Verkaufsanzahl stieg um 14 Prozent, der Flächenumsatz um 16 Prozent und der Geldumsatz sogar um 20 Prozent an.

Käufer lieben Einfamilienhäuser und Appartements

In Meckenheim stieg der sogenannte mittlere Kaufpreis für ein frei stehendes Einfamilienhaus innerhalb eines Jahres von 303.000 Euro auf 330.000. In Swisttal verteuerte sich solch ein Objekt von 289.000 auf 292.000 Euro, in Rheinbach von 278.000 auf 287.000 Euro. Auffällig ist, dass es in allen drei Kommunen für mehr Geld eine geringere Grundstücksfläche gab. Deutlich stieg der Verkauf von Eigentumswohnungen in Meckenheim von 83 (2017) auf 93 im Jahr 2018. Der Umsatz kletterte innerhalb von zwei Jahren von 9,85 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 13,81 Millionen 24 Monate später. In Rheinbach hingegen nahm die Zahl der verkauften Eigentumswohnungen ab: von 61 Objekten 2017 auf 49 im vergangenen Jahr. Der gleiche Trend lässt sich in Swisttal feststellen. Dort sank die Anzahl der Verkäufe von 21 auf 17.

Immer nur nach oben zeigt die Kurve bei den Bodenrichtwerten, die die Verkäufe von unbebauten Grundstücken für Ein- und Zweifamilienhäuser abbildet. Zum Stichtag 1. Januar 2019 stiegen sie in guter Lage in Rheinbach auf 380 Euro pro Quadratmeter. In Meckenheim waren es 340 und in Swisttal 300 Euro je Quadratmeter. In mittlerer Lage wurden in Meckenheim immer noch 250 Euro, in Rheinbach 240 und in Swisttal 220 Euro pro Quadratmeter fällig. Selbst die sogenannte einfache Lage ist in Meckenheim nicht unter 165 Euro je Quadratmeter zu haben, in Rheinbach für 120 und in Swisttal für 100 Euro.

„Es hat sich schon bei den Bodenrichtwerten die Tendenz gezeigt, dass die Preise extrem stark angestiegen sind“, erklärt Marc Weber, Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. Auch im Grundstücksmarktbericht zeige sich, dass die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser deutlich nach oben gingen. Am größten sei die Nachfrage in der Region an der Rheinschiene und den Kommunen in direkter Nachbarschaft zu Bonn.

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