Polizei-Skandal GSG9-Gründer kritisiert Kölner SEK

KÖLN · Kein gutes Haar lässt GSG9-Gründer Ulrich Wegener an den SEK-Einheiten in NRW und speziell in Köln.

Heftige Kritik übt Ulrich Wegener, legendärer Gründer der in Sankt Augustin-Hangelar beheimateten Anti-Terror-Einheit GSG9 der Bundespolizei, an den Spezialkommandos der Kölner Polizei. "Es gab mit NRW-Spezialeinheiten, insbesondere mit den Kölnern, immer wieder erheblichen Ärger" sagte Wegener dem Nachrichtenmagazin Focus. "Sie haben sehr oft über die Stränge geschlagen.“ Der ehemalige GSG9-Kommandeur kritisierte, die Kommandos seien „total undiszipliniert“ und schlecht ausgebildet.

Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren merkwürdige Vorfälle. So nutzten Kölner SEK-Beamte einen Hubschrauber für einen Jux-Ausflug auf einen Pylon der Kölner Severinsbrücke. Vor vier Jahren feuerte ein Düsseldorfer SEK-Trupp bei der Festnahme eines Kölner Kaufmanns 109 Schüsse auf den Mann ab.

Aktuell richtet ein junger SEK-Beamter heftige Vorwürfe gegen eine SEK-Einheit in Köln. Der Mann hat vor gut zwei Wochen beim Kriminalkommissariat 32 der Kölner Polizei ausgesagt, auf privaten Veranstaltungen seiner Einheit gequält und gemobbt worden zu sein. So hätten ihn seine Kollegen bei einer privaten Feier spätabends festgehalten, als er zu seiner Freundin gehen wollte, um mit ihr Geburtstag zu feiern. Zudem beklagt er, bei einer Tour nach Südtirol an einen Kollegen gefesselt worden zu sein. Danach habe man ihm gewaltsam Bier eingeflößt. Die Beamten hätten ihm mehrfach weitere „Rituale“ dieser Art angedroht, so der junge Mann.

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