Spielplätze in Bornheim Ein Piratenspielplatz für Widdig

Bornheim · Geht es nach dem Flächenkonzept der Stadt Bornheim sollen nun schrittweise weitere Stätten modernisiert werden. Als nächstes sind die Spielplätze „An der Wolfsburg" in Roisdorf , an der Knippstraße in Bornheim sowie an der Schmiedegasse in Waldorf an der Reihe.

 Ortsbegehung im Regen – allen voran Ortsvorsteher Konrad Velten (3. von rechts) und Bürgermeister Wolfgang Henseler (rechts).

Ortsbegehung im Regen – allen voran Ortsvorsteher Konrad Velten (3. von rechts) und Bürgermeister Wolfgang Henseler (rechts).

Foto: Axel Vogel

Schon vor der offiziellen Freigabe des neuen Spielplatzes am Widdiger Lichtweg im November 2016 hatte der eine oder andere kleine „Pirat“ neugierig das Terrain sondiert: Zu verlockend waren die „Schätze“, die auf dem 800 Quadratmeter großen Areal in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fußballplatz und den Tennisanlagen beklettert, bespielt und erforscht werden wollten.

Statt des alten Rutschenturms, der nur noch von wenigen Kindern des Rheinortes besucht wurde, locken nun ein Spielschiff, ein „Haus am Fels“ zum Klettern, eine Hangrutsche, ein Orca-Drehkarussel, eine Nestschaukel, eine Hängematte sowie eine Seilbahn.

Viel Wert wurde von den Planern darauf gelegt, die Fantasie der Kinder anzuregen und zu Rollenspielen zu animieren. Dass der Spielplatz unter dem Motto „Piraten“ konzipiert wurde, zeigt sich nicht nur am Spielschiff: Ein blauer Kunstrasen, der als Fallschutz für das Schiff dient, soll den Eindruck eines Meeres vermitteln. Ein anderer Teil ist in Grün gehalten und erinnert an einen Dschungel. Passend dazu wurden Bambus und Palmen gepflanzt. Die mineralische Fallschutzfläche erstreckt sich über 500 Quadratmeter und dient gleichzeitig als Sandkasten.

Zwischen 40.000 und 50.000 Euro investierte die Stadt allein in die neuen Spielgeräte. Inklusive aller Kosten schlug das Projekt mit rund 145.000 Euro zu Buche. Bereichert wurde das Gelände durch die kreativen Ideen von Gregor Tollens vom Umwelt- und Grünflächenamt sowie von Matthias Voges vom Jugendamt. So wurde aus einem alten Kanalrohr, das im Zuge der Neugestaltung des Bornheimer Peter-Fryns-Platzes entfernt werden musste, kurzerhand eine Höhle gebaut. Und: Ein Teil des Aushubs wurde nicht entsorgt, sondern mit Rasen versehen und kann nun „erklettert“ werden.

„Teilweise spielen hier nachmittags bis zu 30 Kinder"

Bei einer Ortsbegehung am Mittwoch hatten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses die Gelegenheit, den Spielplatz in Augenschein zu nehmen. Begeistert zeigte sich Widdigs Ortsvorsteher Konrad Velten. „Teilweise spielen hier nachmittags bis zu 30 Kinder. Es werden Kindergeburtstage gefeiert, und der städtische Kindergarten an der Römerstraße nutzt den Spielplatz als Ausflugsziel“, berichtete er.

Auch Bürgermeister Wolfgang Henseler wertete das „Piratenareal“ als „rundum gelungen“. „Es hat sich gelohnt, den Spielplatz nicht aufzugeben, sondern auf den Ausbau und die Modernisierung zu setzen.“ Spielplätze gehörten zur notwendigen Infrastruktur einer Stadt.

Nun gelte es, die übrigen Stätten sukzessive zu modernisieren. Die Priorisierung folgt dem Konzept „Spielflächen in Bornheim – Bestand, Bedarf und Entwicklung für die Jahre 2015 bis 2020“, das 2015 vom Jugendhilfeausschuss beschlossen worden war. Dazu gehören auch unvorhersehbare Investitionen wie beispielsweise Mängel, die infolge von Vandalismus entstehen.

In naher Zukunft wird etwa ein Austausch der Spielgeräte auf dem Spielplatz „An der Wolfsburg“ in Roisdorf erfolgen – und es sollen neue installiert werden. Die nächsten Maßnahmen werden die Spielplätze an der Knippstraße in Bornheim, wo in diesem Frühjahr eine Kletterpyramide aufgebaut werden soll, und an der Schmiedegasse in Waldorf betreffen.

Auch die neu gestaltete Außenanlage des städtischen Kindergartens an der Rilkestraße wartet darauf, endlich von den Jungen und Mädchen der „Bunten Kita am Kreisel“ in Beschlag genommen zu werden. „Der Rasen muss noch etwa zwei Wochen anwachsen, dann ist das gesamte Gelände freigegeben“, erklärte Kita-Leiterin Franziska Nikolaus bei der Ortsbegehung. Die Bobbycar-Rennstrecke, die sich im überdachten Außenbereich befindet, werde aber schon eifrig genutzt.

Um den Lärm in Grenzen zu halten, wurde die 350 Quadratmeter große Fläche mit einer Gummifallschutzfläche ausgelegt. Wie auf dem Widdiger Spielplatz symbolisiert auch auf der Kita-Spielfläche blauer Kunstrasen einen Flusslauf. Darüber hinaus regen ein Spielschiff, eine Seilkletteranlage, Rutschen, Tunnel und Schaukeln zum Spielen und Toben an.

Sogar einen eigenen U 3-Bereich, der mit organischem Fallschutz ausgestattet wurde, gibt es auf dem 1200 Quadratmeter großen Gelände, das von altem Baumbestand umgeben ist. Insgesamt wurden rund 200.000 Euro in den Außenbereich der Kita investiert, die Platz für 109 Kinder, davon 26 Kinder unter drei Jahren, bietet.

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