Nahversorgung in Bornheim-Hersel Edeka bleibt vorerst an der Herseler Moselstraße

Bornheim-Hersel · Das Unternehmen und die Hauseigentümer schließen einen neuen Mietvertrag, der bis Ende 2022 läuft. Dennoch ist eine Verlagerung wohl nicht endgültig vom Tisch.

 Blick auf den Edeka-Markt und den dazugehörigen Parkplatz in Hersel.

Blick auf den Edeka-Markt und den dazugehörigen Parkplatz in Hersel.

Foto: Christoph Meurer

In die Debatte um eine mögliche Verlagerung des Herseler Edeka-Marktes an einen neuen Standort ist Bewegung gekommen – insofern, dass zunächst erst einmal alles beim Alten bleibt. Aktuell befindet sich der Edeka in einem Gebäude an der Moselstraße. Dieses gehört dem Ehepaar Heinz und Rosemarie Simons, das den Markt auch viele Jahre selbst geführt hat.

Wie das Ehepaar und ihr Berater nun mitteilten, sei kürzlich ein neuer Mietvertrag über den bisherigen Standort abgeschlossen worden. Edeka Rhein-Ruhr miete das Ladenlokal bis Ende 2022. Darüber hinaus habe sich Edeka den Standort für weitere zehn Jahre über Optionen gesichert, teilte das Ehepaar Simons weiter mit.

Edeka wünschte Verlagerung

Auf GA-Anfrage bejahte der Einzelhandelsverbund diese Aussagen: „Ich freue mich, Ihnen die Mietvertragsverlängerung für unseren Markt in Bornheim-Hersel, Moselstraße, bestätigen zu können“, teilte Gerd Koslowski, Sprecher von Edeka Rhein-Ruhr, mit.

Vor einigen Jahren war Edeka an Politik und Verwaltung mit dem Wunsch herangetreten, den Markt von der Moselstraße ins Gewerbegebiet an der Roisdorfer Straße zu verlagern, wo sich bereits andere Geschäfte befinden. Nach früheren Aussagen von Edeka besitze der Markt am jetzigen Standort „suboptimale bauliche Strukturen“. Überdies verfüge er über begrenzte Parkplatzkapazitäten und könne „nicht mehr dauerhaft rentabel betrieben werden“.

Verlagerung nicht endgültig vom Tisch

CDU, FDP, ABB und Grüne waren damals gegen die Verlagerung. Ihr Kernargument: Es brauche einen zu Fuß erreichbaren, im Ortskern ansässigen Lebensmittelladen. Gerade für ältere Menschen sei der Weg über die L 300 und die Stadtbahngleise zu weit. Vor allem SPD und UWG hatten dagegengehalten. Sie sahen die Gefahr, dass sich Edeka vollständig aus Hersel zurückzieht, wenn das Unternehmen keine Möglichkeit einer Erweiterung habe. Die Stadtverwaltung hatte die Ansicht vertreten, dass eine Verlagerung des Marktes mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt verträglich sei.

Zwischenzeitig war das Einzelhandelsunternehmen an das Ehepaar Simons mit dem Angebot herangetreten, in ihrem Gebäude einen Discounter des Edeka-Tochterunternehmens Netto unterzubringen, was das Ehepaar nach eigener Aussage aber abgelehnt hatte, weil es einen Vollversorger im Herseler Ortskern haben wollte. Dieser sei nicht nur für die Menschen in Hersel, sondern auch für die Uedorfer und Widdiger wichtig. Eine Verlagerung des Edeka weg von der Moselstraße ist trotz des geschlossenen Mietvertrags aber wohl nicht endgültig vom Tisch. „Als eine Absage an neue oder andere Standorte möchten wir diesen Schritt jedoch nicht verstanden wissen“, so Edeka-Sprecher Koslowski.

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