Kommentar zum Roisdorfer Bahnhof Der NVR macht es sich zu leicht

Meinung · Die Kritik des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) ist nicht konstruktiv und kommt Jahre zu spät. Im Sinn der Passagiere sollte eine Lösung gefunden werden, damit der Bahnhof barrierefrei wird.

Mit seiner Kritik an der Stadt Bornheim macht es sich der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) zu einfach. Nach Ansicht der NVR-Geschäftsführung hat die Stadt durch die Genehmigung für den Neubau des Supermarktes die Möglichkeit vertan, den Roisdorfer Bahnhof mit einem Aufzug zur Ortsseite hin zu versehen, um ihn so barrierefrei zu machen. Andere Möglichkeiten, den Bahnhof so umzubauen, dass Menschen im Rollstuhl oder mit einem Kinderwagen die Bahnsteige erreichen können, seien nicht umsetzbar, heißt es vom NVR weiter. Allerdings kommt diese Kritik von NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober rund acht Jahre, nachdem der Umbau des Supermarkts feierlich eingeweiht wurde – also doch ein wenig spät. Umso verständlicher ist es, dass Bornheims Bürgermeister Wolfgang Henseler den Vorwurf konsequent zurückweist.

Zumal diese nicht-konstruktive Kritik in der Sache nicht weiterhilft. Schließlich ist der Roisdorfer Bahnhof die einzige Eisenbahnstation auf der Strecke zwischen Bonn und Köln, die noch nicht barrierefrei ist beziehungsweise für die es noch keine entsprechenden Pläne gibt. Dass der Bahnhof allerdings barrierefrei werden muss, steht außer Frage. Viele Menschen aus Bornheim und Alfter nutzen ihn täglich und verzweifeln nicht selten daran, Fahrrad, Rollator oder Kinderwagen auf den Bahnsteig zu bekommen – von einem Rollstuhl ganz zu schweigen.

Daher sollten die Verantwortlichen beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland das Angebot des Bornheimer Bürgermeisters annehmen und sich gemeinsam die Situation vor Ort betrachten. Im Sinne der Passagiere sollten eine Lösung und finanzielle Mittel gefunden werden.

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