Fahrplanwechsel bei der Bahn Das verändert sich in der Region im Zugverkehr

Köln/Bonn · Am 10. Dezember stellt die Deutsche Bahn ihren Fahrplan um. Sie verstärkt die Regionallinien und bietet mehr Verbindungen am Abend an. Ein Überblick über die Änderungen in der Region.

Alles neu macht bei der Deutschen Bahn (DB) der Dezember: Am 10. des Monats tritt ein neuer Fahrplan in Kraft. Er wirbelt das Angebot auf dem rund 33.300 Kilometer langen Schienennetz, das laut DB täglich von 40.000 Personen- und Güterzügen befahren wird, in ganz Deutschland durcheinander. Es ist der größte Fahrplanwechsel in der Geschichte der DB. Die wichtigsten Änderungen der Region im Überblick:

Nachtschwärmer und Partygänger dürften sich über den veränderten Fahrplan freuen, profitieren sie doch mit dem Fahrplanwechsel von zahlreichen zusätzlichen Zugverbindungen am Wochenende und in den Nachtstunden. So wird zum Beispiel der Spätverkehr des RE 5 zwischen Koblenz und Köln – mit Halt am Bonner Hauptbahnhof – täglich um zwei Stunden bis 23 Uhr erweitert. Zudem fährt die Linie RE 5 ab dem Fahrplanwechsel wie alle Linien des Regionalverkehrs den Anfang November eröffneten Haltepunkt „Bonn UN Campus“ an.

Wenig erfreut wird der neue Fahrplan des RE 5 allerdings in Oberwinter aufgenommen, wo die Politik bis zuletzt um den Erhalt des dortigen Haltepunkts kämpfte. Vergebens – ab dem 10. Dezember entfällt er nahezu komplett. Wie Thomas Nielsen vom Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) auf GA-Anfrage mitteilt, bleibt eine Fahrt in Richtung Köln wochentags um 6.45 Uhr erhalten.

„Die Fahrt kann ermöglicht werden, weil der RE 5 am Koblenzer Hauptbahnhof abweichend von der Takt-Abfahrt zur Minute 16 bereits um 6.14 Uhr dort abfahren kann, da zu dieser Zeit die sonst übliche Takt-Abfahrt des IC zur Minute 13 einmal entfällt“, erklärt Nielsen. Damit sei ausnahmsweise Zeit für einen Halt in Oberwinter.

"Fahrplan des RE 5 ist zwischen Köln und Koblenz extrem angespannt"

Darüber hinaus wird der Rheinort künftig allerdings nur noch von der Mittelrheinbahn (RB 26) und der Ahrtalbahn (RB 30) angefahren, die ab dem 10. Dezember auch am Wochenende in Oberwinter halten wird – der Halt in Rolandseck entfällt dafür jedoch. „Unter den rheinland-pfälzischen Halten des RE 5 weist Oberwinter mit Abstand die geringsten Fahrgastzahlen auf; zudem ist Oberwinter ein Stadtteil von Remagen, das als Haltepunkt natürlich gesetzt ist – zwei RE-Halte auf dem Gebiet einer relativ kleinen Stadt sind eher ungewöhnlich und lassen sich verkehrlich nur schwer begründen“, erklärt Nielsen und ergänzt: „Der Fahrplan des RE 5 ist zwischen Köln und Koblenz extrem angespannt.“

Die Fahrgäste der RB 48, die zwischen Bonn-Mehlem und Wuppertal-Oberbarmen verkehrt, profitieren hingegen vom Fahrplanwechsel. Samstags wird der 30-Minuten-Takt um vier Stunden bis 21 Uhr verlängert. Zusätzliche Wochenendfahrten werden künftig auf der Strecke der RB 27 zwischen Köln und Rommerskirchen angeboten, und auch bei der RB 38 wird es Änderungen geben. Die Linie fuhr bislang von Köln über Bergheim bis nach Düsseldorf und wird künftig zweigeteilt.

Wie der Nahverkehr Rheinland (NVR) mitteilt, verkehren die Züge ab dem Fahrplanwechsel zwar unverändert zwischen Köln und Bedburg, wer von dort weiter in Richtung Grevenbroich, Neuss und Düsseldorf möchte – oder von dort kommt, muss allerdings umsteigen. Die Linie RB 38 endet dort, den Abschnitt zwischen Bedburg und Düsseldorf befährt die neu geschaffene RB 39.

Zusatzfahrt von Rheinbach nach Euskirchen

Im S-Bahn-Verkehr wird es künftig auf den besonders frequentierten Linien der S 6 Richtung Köln-Worringen, der S 12 Richtung Horrem sowie der S 19 Richtung Hennef bereits ab 13 Uhr und nicht wie bisher ab 15.30 Uhr in Kombination mit den Regionalexpress-Linien eine Taktverdichtung zum Zehn-Minuten-Takt geben. Samstags werden die Linien S 6, S 11, S 12, S 13 und S 19 ab dem 12. Dezember zwischen neun Uhr und 20 Uhr im 20-Minuten-Takt fahren. Bisher bestand ein 30-Minuten-Takt.

Fahrgästen der Voreifelstrecke S 23 bietet die Bahn künftig morgens in der Frühspitze eine Zusatzfahrt von Rheinbach nach Euskirchen an – Abfahrt in der Glasstadt ist um 6.09 Uhr. Abends wird der 30-Minuten-Takt ab Euskirchen bis 21 Uhr und ab Bonn bis 22 Uhr verlängert, sonntags wird der bestehende 30-Minuten-Takt zwischen Bonn und Rheinbach zudem bis nach Euskirchen erweitert. Neu ist die Fahrt, die samstags und sonntags um 0.08 Uhr in Euskirchen startet und in Bonn endet.

Auch auf den S-Bahn-Linien profitieren Nachtschwärmer vom veränderten Angebot: So wird es künftig im Spät-/Nacht- und Wochenendverkehr zusätzliche Fahrten auf den Linien S 11, S 13 und S 19 geben.

Im Fernverkehr setzt die Deutsche Bahn mit dem Fahrplanwechsel ebenfalls auf zusätzliche Verbindungen. Neu ist in NRW der ICE 828, der am Abend um 18.16 Uhr noch in Hessen in Frankfurt startet und über Siegburg, Flughafen Köln/Bonn und Köln Messe/Deutz nach Hamm fährt. Zudem wird es eine Direktverbindung zwischen Düsseldorf und Luxemburg geben.

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