Lyondell-Basell in Godorf Bis zu 425 Kubikmeter Rohbenzin im Erdreich

WESSELING/KÖLN · Gutachter legen Bericht über Zwischenfall beim Chemiekonzern Lyondell-Basell vor. Die Sanierungsmaßnahmen dauern an.

Zwischen 250 und 425 Kubikmeter Rohbenzin, auch als Naphtha bezeichnet, sind im Frühjahr aus einer Leitung des Chemiekonzerns Lyondell-Basell in Godorf in die Erde sowie ins Grundwasser gelangt. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, geht das aus dem Abschlussbericht der unabhängigen Sachverständigen hervor, die mit der Ermittlung der Unfallursache und der Ausmaße beauftragt wurden.

Wie berichtet, war der Stoff bei einer turnusmäßigen Grundwasserkontrolle Ende April auf dem Gelände des Godorfer Hafens festgestellt worden. Ursache für den Austritt ist nach Angaben von Lyondell-Basell ein Rohrleck, das durch Korrosion an einem Rohrleitungsstutzen entstand. Das betroffene Rohr gehört zu einer Trasse, die das Wesselinger Basell-Werk mit dem Godorfer Hafen und Rohstofflieferanten in der Region verbindet.

Naphtha wird unter anderem für die Herstellung von Kunststoffen verwendet, die in Verpackungen, Autoteilen oder Küchengeräten vorkommen. Naphtha ist giftig und von den Behörden als gesundheitsgefährdend eingestuft worden. Laut Basell-Sprecher Andreas Anker ist die Leitung nach Entdeckung des Lecks vom Netz getrennt worden. Sie soll auch nicht wieder in Betrieb gehen und durch eine neue Leitung ersetzt werden. Seinen Angaben zufolge erstreckt sich das Naphtha im Boden über ein Gebiet von rund 10 000 Quadratmetern.

Bereits im Juni hätte man in Abstimmung mit den Behörden mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen, so Anker. Das Naphtha werde vom Grundwasser an der Stelle, an der der Schaden entdeckt wurde, sowie an vier weiteren Stellen abgeschöpft. Auch werde belastete Bodenluft abgesaugt und mit Kohlenwasserstoff belastetes Grundwasser an zwei Brunnen auf dem Werksgelände abgepumpt und in der werkseigenen Kläranlage entsorgt. An einem weiteren Sanierungspunkt werde das Grundwasser direkt an der Schadensstelle abgepumpt und mittels Spezialfiltern gereinigt. Wie lange die Arbeiten dauern werden, konnte Anker nicht sagen: "Wir pumpen so lange, bis kein Naphtha mehr im Boden ist."

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