Bahnlärm im Mittelrheintal Bürger kritisieren Verkehrsministerium scharf

Region · Eine Bürgerinitiative im Mittelrheintal kritisiert Aussagen des Verkehrsministeriums gegen eine neue Bahntrasse als "groben Unsinn". Der Bürger zufolge könnte die neue Trasse für Güterzüge das Mittelrheintal entlasten.

Als "groben Unsinn" weist die Bürgerinitiative (BI) im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn die Argumentation aus dem Bundesverkehrsministerium gegen den Bau einer neuen Bahntrasse zurück. Diese könnte nach Ansicht der BI und ihrer politischen Mitstreiter die stark befahrene Strecke Genua-Rotterdam, die durch das Mittelrheintal führt, entlasten.

Wie berichtet, antwortete Staatssekretär Enak Ferlemann (CDU) dem CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder: "Um den Bau einer Neubaustrecke für den Güterverkehr wirtschaftlich begründen zu können, müsste sich das Verkehrsaufkommen des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene im Mittelrheintal deutlich, etwa um den Faktor 10, über die bis 2030 prognostizierten Zugzahlen hinaus erhöhen." Die Bürgerinitiative, die sich seit Jahren für die neue Güterverkehrsstrecke zwischen Troisdorf und Mainz-Bischofsheim einsetzt, rechnet die Konsequenzen dieser Aussage vor: "Bei der Prognose für 2030 geht man von 500 bis 600 Zügen pro Tag aus. Das wären 5000 bis 6000 Züge pro Tag", so der BI-Vorsitzende Willi Pusch.

In einem Brief an Ferlemann schreibt er: "Falls es sich bei dieser Verlautbarung aus Ihrem Hause nicht um einen bedauerlichen Fehler handelt, der schnellstens berichtigt werden sollte, so kann man das nur als groben Unsinn bezeichnen, der seitens eines Bundesministeriums nicht verbreitet werden dürfte." Das Ministerium solle dann auch die Bewertung der Kosten-Nutzen-Analyse für die Strecke "Korridor Mittelrhein von Troisdorf nach Mainz-Bischofsheim" bekannt geben, die nicht in den "Vordringlichen Bedarf" eingestuft wurde. "Wenn der Bund diese reine Güterverkehrsstrecke, aus welchen Gründen auch immer, nicht haben will, dann soll er das auch nachvollziehbar darlegen und die Bürger, aber auch die Wirtschaft nicht mit fadenscheinigen, unsinnigen Äußerungen an der Nase herum führen", so Pusch weiter.

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