Am Airport Köln/Bonn Polizisten simulieren Terroranschlag am Flughafen

Sankt Augustin / Bonn / Köln · Auf dem Flughafen Köln/Bonn wird der Ernstfall geprobt: Die Polizei simuliert in der Nacht auf Mittwoch zu Übungszwecken einen Terroranschlag. Beteiligt sind die Polizei Köln, Kräfte der Bundespolizei vom Standort Sankt Augustin und der Zoll.

Für kommende Woche haben Polizeikräfte am Flughafen Köln/Bonn eine der größten Anti-Terror-Übungen geplant, die je auf deutschem Boden durchgeführt wurde. Es ist zudem die erste Großübung, die an einem deutschen Flughafen stattfindet. Einheiten der Bundespolizei und der Polizei Köln sind dafür in der Nacht vom 20. auf den 21. November im Einsatz. Bei der Übung sind mehrere Durchgänge geplant, an welchen auch der Zoll als Sicherheitspartner beteiligt ist. Rund 1000 Menschen nehmen an ihr teil. Die Übung wird nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Wird der Flugverkehr durch die Übung beeinträchtigt?

Laut Aussage der Bundespolizeidirektion in Sankt Augustin werden im Rahmen der Übung großflächige Teile des Terminal 1 abgesperrt. Das gesamte Terminal 1 stehe daher von 21 bis 5 Uhr nicht für die Abfertigungen der geplanten Flüge zur Verfügung. Der gesamte Flugbetrieb während der Übung werde somit im Terminal 2 durchgeführt. Da es nachts nur wenig Betrieb am Terminal 1 gebe, würden lediglich sieben Flüge auf Terminal 2 verlegt, sagte Carsten Herget vom Flughafen Köln Bonn. Der Flugbetrieb soll durch die Übung nicht beeinträchtigt werden, so die Bundespolizeidirektion weiter.

Der Flughafen Köln/Bonn wird nach eigener Aussage die Fluggäste rechtzeitig vor den Übungstagen über die geänderten Verkehrsführungen informieren. Dies solle auf der Website des Flughafens sowie über die klassischen wie neuen Medien erfolgen. Zudem werden die Mitarbeiter des Terminal 2 vor Ort für Fragen der Flugreisenden und der Besucher zur Verfügung stehen. Weitere Details sollen in den kommenden Tagen folgen, so eine Flughafensprecherin.

Gab es bereits vergleichbare Übungen?

Bisher wurden vergleichbare Übungseinsätze lediglich an diversen Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet oder in Einkaufszentren wie in der Kölner Neumarkt-Galerie durchgeführt. Initiator dieser Übungsreihe ist die Bundespolizeiakademie mit Sitz in Lübeck. Die jetzt geplante Übung am Flughafen Köln/Bonn ist damit in Deutschland ein Novum in dieser Reihe.

Der Flughafen Köln/Bonn wurde dabei aus logistischen Gründen und der direkten Nähe zum Großstandort der Bundespolizei in Sankt Augustin ausgewählt. Die Polizei Köln unterstütze diese Initiative laut eigener Aussage, um die Zusammenarbeit für den Ernstfall zu stärken.

Zuletzt hatten sich die Kölner Einsatzkräfte bei der Geiselnahme am Kölner Hauptbahnhof am 15. Oktober bewährt, wo sie ebenfalls mit der Bundespolizei zusammenarbeitete.

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