Ausstellung für Brigitta Zeumer in Galerie Raasch „Sie war eine ungewöhnliche Frau“

Bornheim-Rösberg · Sie studierte Journalistik, bekam drei Söhne und etablierte sich als Künstlerin, als der Jüngste drei Jahre alt war. Seit den 80er Jahren arbeitete die Kölner Malerin Brigitta Zeumer mit der Galerie Raasch in Rösberg zusammen. Ein Jahr nach dem Tod der 76-Jährigen, die zu den bedeutendsten Aquarellkünstlerinnen der Gegenwart gehört, eröffnete die Galerie nun eine Erinnerungsausstellung.

 Vernissage Brigitta Zeumer: Der Sohn der verstorbenen Künstlerin Brigitta Zeumer, Achim Zeumer, führte in dei Werke seiner Mutter ein.

Vernissage Brigitta Zeumer: Der Sohn der verstorbenen Künstlerin Brigitta Zeumer, Achim Zeumer, führte in dei Werke seiner Mutter ein.

Foto: Roland Kohls

"Wir sind betroffen von ihrem Tod“, sagte der sichtlich bewegte Galerist Wilfried Raasch, der Bilder aus allen künstlerischen Phasen zeigt. Zeumer war von 1969 bis 1971 Schülerin des Kölner Malers Karl Anton Räderscheidt. Sie begann ihre Karriere mit Landschaftsbildern in Öl und ging dann zur Aquarellmalerei über.

Der Besucher der Galerie kann anhand der gezeigten Bilder die Entwicklung zur abstrakten Malerei nachvollziehen. „Genießen Sie die Bilder! Sie werden sie in dieser Zusammenstellung nicht noch einmal sehen“, meinte Raasch.

Bei abendlichen Gesprächen im Atelier verfolgte ihr jüngster Sohn Achim ihren künstlerischen Werdegang mit. Der heute 48-Jährige gab eine Einführung in das Werk seiner Mutter. „Sie wollte immer weiter lernen“, sagte er. Zeumer fertigte auch Bronzeskulpturen, in Zusammenarbeit mit einer Solinger Firma Wandteppiche und nahm im fortgeschrittenen Alter Unterricht in Glasmalerei.

An die Abende im Atelier denkt ihr Sohn gerne zurück. Seine Mutter habe anfangs noch geraucht: „Sie hat kräftig gequalmt und gemalt.“ Persönliche Worte fand auch die ehemalige Bundestagsabgeordnete Erika Schuchardt, die aus Hannover angereist war: „Sie war eine ungewöhnliche Frau und sehr bescheiden. Desto intensiver hat sie ihre ganze Energie in die Kunst gesteckt.“

Der Bundestag verwendete einige ihrer Bilder als Staatsgeschenke in China, Frankreich und den Niederlanden. Mehr als 200 Einzel- und Gruppenausstellungen hat Brigitta Zeumer bestritten und als erste lebende deutsche Künstlerin im Kaiserpalast in Peking ausgestellt. Die stimmungsvolle Atmosphäre bei der Vernissage verstärkten Ortsvorsteher Peter Touré (Kontrabass) und Gerhard Beuscher (Gitarre, Gesang) mit zwei Chansons.

Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 18. September, in der Galerie Raasch, Schwarzwaldstraße 28 in Bornheim-Rösberg zu sehen. Öffnungszeiten nach telefonischer Vereinbarung unter 01 70/2 12 35 20 oder 0 22 27/9 09 00 59.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Eine junge Frau zwischen Mut und
Horror, Fußball und Mörderinnen
„Internationales Frauenfilmfestival“ in Köln und DortmundHorror, Fußball und Mörderinnen
Zum Thema
Aus dem Ressort