Bewerber in Kripp Wyborny will mehr Bürgerbeteiligung

KRIPP · Der Bürgermeisterkandidat der WGR gibt Remagenern Tipps, wie sie Einfluss auf ihre Stadtverwaltung ausüben können. "Das ist eigentlich paradox", meint er selber.

„Viel Vertrauen ist verloren gegangen“, ist sich der Remagener Bürgermeisterkandidat Peter Wyborny sicher. Gemeint ist Vertrauen in die Stadtverwaltung und in die Kommunalpolitik. In Kripp führte der promovierte Diplom-Physiker in einem „Impulsvortrag“ nun aus, wie man „sich als Bürger gegen die Verwaltung durchsetzen kann“.

Wyborny widmete sich der Einwohnerfragestunde, den Einwohnerversammlungen, die es in Remagen leider nicht gebe, dem Einwohnerantrag, dem Bürgerbegehren und dem Bürgerentscheid. „Es ist bedauerlich, dass sich im Stadtrat nur selten Bürger zur Einwohnerfragestunde melden“, so Wyborny.

In den Ortsbeiräten sehe das mit Ausnahme des von Walter Köbbing (CDU) geleiteten Kernstadt-Ortsbeirates anders aus. In Oedingen, Unkelbach, Rolandswerth, Kripp oder Oberwinter gebe es weitaus mehr Bürgerbeteiligungen, Anregungen und Ideen als in der Kernstadt.

Dort werde die Einwohnerfragestunde von Köbbing erst gar nicht angeboten. Wyborny rief dazu auf, stärker vom Instrument des Einwohnerantrages Gebrauch zu machen. Hierzu bedürfe es lediglich zwei Prozent der Einwohner-Unterschriften in einem Ortsbezirk. Was im Übrigen auf ein von Wyborny ebenfalls genanntes Bürgerbegehren nicht zutrifft: Dort müssen acht Prozent der wahlberechtigten Bürger der Gesamtstadt unterschreiben, bevor er den Stadtrat zwingen kann, einen Bürgerentscheid zu ermöglichen.

Man kann als Bürger eine Menge machen

„Man kann als Bürger schon eine Menge gegen die Verwaltung machen“, meinte der Bürgermeisterkandidat, der am 4. März selbst an die Spitze der Remagener Verwaltung gewählt werden möchte. Er fügte hinzu: „Eigentlich ist es ja paradox, dass ich aufzeige, wie Bürger auf mich im Falle meiner Wahl Druck ausüben könnten.“

In seinem „letzten beruflichen Lebensabschnitt“ wolle er sich für die Belange seiner Heimatstadt einsetzen, unterstrich der Amtsbewerber, der abschließend auch auf einige lokale Themen einging: Kripp habe fast 2600 Einwohner, aber kein einziges Geschäft mehr.

„Hier muss dringend etwas passieren“, sagte Wyborny. Dass der Regionalexpress 5 in Oberwinter nicht mehr halte, sei für die Menschen in diesem Ortsteil fatal. Es gehe nicht an, dass die Stadtverwaltung hier ihre Zuständigkeit negiere und alles alleine auf die Bahn schiebe.

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