Statistik vorgestellt Tankbetrügereien in Remagen nehmen zu

REMAGEN · Im Dienstgebiet der Polizei Remagen ist die Zahl der Einbrüche zurückgegangen. Das zeigen die nun vorgestellten Zahlen. Zugenommen hat jedoch die Zahl der Tankbetrügereien.

 Blick auf die Tankanlage Brohltal-Ost: Die Fälle von Tankbetrug an der Autobahn im Kreis Ahrweiler werden zwar von der Autobahnpolizei Mendig erfasst, aber der Kriminalstatistik der Polizei Remagen zugeordnet.

Blick auf die Tankanlage Brohltal-Ost: Die Fälle von Tankbetrug an der Autobahn im Kreis Ahrweiler werden zwar von der Autobahnpolizei Mendig erfasst, aber der Kriminalstatistik der Polizei Remagen zugeordnet.

Foto: Günther Schmitt

Ralf Schomisch, Chef der Remagener Polizei, hat eine gute Nachricht für die Bürger in seinem Dienstgebiet: „Die Die Anzahl der bei der Polizei registrierten Straftaten ist 2017 erneut gesunken. Mit 3860 Fällen wurden der so wenige Straftaten bekannt wie seit Jahren nicht mehr.“ Laut Schomischs Kriminalstatistik wurde Vergleich zum Vorjahr wurde ein Rückgang um 4,8 Prozent verzeichnet. 2011 lag die Zahl der Delikte noch bei 5460 Straftaten - allerdings in einem damals noch etwas größeren Dienstgebiet. „Die Aufklärungsquote von 61,5 Prozent und die Anzahl von 1846 ermittelten Tatverdächtigen zeigen, dass sich Verbrechen nicht lohnt“, sagt der Polizeichef. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtigen sei jedoch von 17,3 Prozent in 2011 auf aktuell auf 24,2 Prozent gestiegen. 77,7 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen waren Männer.

Zugenommen haben laut Statistik die Tankbetrügereien: 198 Fahrer haben 2017 getankt, ohne zu bezahlen. Ein Plus von 21,5 Prozent und der höchste Wert seit 2013. Eingerechnet sind dabei auch die Taten, die auf der Autobahnraststätte Brohltal verübt werden. Diese werden zwar von der Autobahnpolizei Mendig bearbeitet, schlagen sich aber territorial in der Remagener Statistik nieder.

Rückläufig ist wie schon bei der Kreisstadt-Polizei die Zahl der Wohnungseinbrüche. Deren Zahl ist zwischen Rolandseck und dem Brohltal im vergangenen Jahr um 17,9 Prozent auf 142 Taten gesunken; in rund einem Drittel der Fälle (44 Taten) blieb es beim Versuch. Was Schomisch bedauert: „Leider ist die schnelle Tatklärung eher die Ausnahme. Eine Ursache dafür ist, dass wir es oftmals mit gut organisierten reisenden Tätergruppen zu tun haben.“ .

Auch die Anzahl der registrierten Fälle von häuslicher Gewalt (im Behördendeutsch „Gewalt in engen sozialen Beziehungen“) ist um 15,3 Prozent auf 150 Straftaten gesunken. Den Löwenanteil machten dabei Körperverletzungsdelikte und Bedrohungen aus, die zumeist in den eigenen vier Wänden stattfanden.

Im Bereich der Inspektion Remagen gab es im vergangenen Jahr 296 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Im Vorjahr waren es 344. Wobei Drogendelikte im Straßenverkehr nicht in die Kriminalstatistik eingeflossen sind. Schomisch: „Gerade bei Drogen ist es nicht spekulativ, anzunehmen, dass es hier ein kaum zu überblickendes Dunkelfeld geben dürfte. Welcher Junkie oder gar Dealer zeigt sich schon selbst an? Bei den bekannt gewordenen Fällen handelt es sich demnach wohl nur um die Spitze des Eisberges.“ Den Kampf gegen Drogen fordert er als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ein. Gestiegen ist die Zahl der Sachbeschädigungen: von 364 in 2016 auf 440 in 2017. Insgesamt wurden 160 Kraftfahrzeuge beschädigt (plus 44,1 Prozent), und 193 Sachbeschädigungen auf öffentlichen Wegen und Plätzen (plus 32,2 Prozent) wurden angezeigt. Die Gesamtanzahl der Sachbeschädigung liegt seit 2013 bei rund 450 bis 500 Taten pro Jahr. Lediglich im Jahr 2016 waren deutlich weniger Taten registriert worden, so die Statistik.

Tatort Internet: „Neben den scheinbar nahezu unbegrenzten Möglichkeiten birgt das Internet aber auch eine Vielzahl an neuen Gefahren“, führt Schomisch aus. Wobei die Anonymität im Netz den Tätern Schutz biete. Die Kriminalstatistik weist Internet-Straftaten gesondert aus. Im Jahr 2017 wurden 168 Taten erfasst, die in diese Rubrik fallen. Mit 70 Prozent stellen Betrugsdelikte den Löwenanteil. Zumeist Waren- und Warenkreditbetrüge, wenn man also beispielsweise etwas im Internet bestellt und bezahlt, aber der Täter die Ware nicht oder nur in deutlich minderer Qualität liefert oder umgekehrt, die ordnungsgemäße Ware ausgeliefert wird, aber die Bezahlung ausbleibt.

In der Kriminalstatistik ungezählt bleiben nach wie vor die vielen Attacken aus dem Internet, bei denen zum Beispiel Daten ausgespäht, manipuliert oder Computer mit Viren verseucht werden. Diese Daten fließen in die Statistiken des BKA ein. „Gerade hier ist jeder Nutzer“ selbst gefordert, sich auch in der virtuellen Welt mit gesundem Menschenverstand zu bewegen“, sagt Schomisch. Ein gutes Virenschutzprogramm sollte eine Selbstverständlichkeit sein.

Fazit des Remagener Polizeichefs: „Die sich mittlerweile über mehrere Jahre fortsetzende Entwicklung merklich sinkender Straftaten, ist ein sehr gutes Zeichen für die Bürger in Remagen, Sinzig, Bad Breisig und dem Brohltal.“ .

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