Projekt in Remagen Türme der Apollinariskirche werden saniert

REMAGEN · Die Untersuchungen per Kran an der Remagener Apollinariskirche sind gestartet und die Gelder bewilligt. Die Erkenntnisse werden mit darüber entscheiden, wann mit der Restaurierung der Westtürme begonnen werden kann.

 Die Türme der Remagener Apollinariskirche werden vom Kran aus untersucht.

Die Türme der Remagener Apollinariskirche werden vom Kran aus untersucht.

Foto: Matin Gausmann

Bis in die äußersten Spitzen der Apollinariskirche Remagen reckte sich der Kran am Donnerstag und Freitag. Im Fokus: die beiden Westtürme.

Als 2017 entdeckt wurde, dass sie Korrosion aufweisen, führte man eilends eine Notsicherung der gusseisernen Helme der Türme durch, in Kooperation mit dem Architekturbüro Ernst aus Zülpich, der Dattenberger Kunstschmiedefirma Hoppen und der beim Bischöflichen Stuhl in Trier angesiedelten Stiftung „Wallfahrtskirche St. Apollinaris, Remagen“.

Im Sommer 2018 nahm man vorsorglich alle Krabben der Türme ab, damit die Menschen gefahrlos an der Wallfahrt teilnehmen konnten. Die Bauleitung lag und liegt beim Architekten des Trierer Bistums, Peter Peters, und dem Architekturbüro Ernst. Es war zunächst angedacht, dass Rainer Hempel, Professor für Ingenieurhochbau und Tragwerkslehre an der FH Köln, die gusseisernen Pyramiden untersuchen wird.

Schadstellen werden zunächst untersucht

Der Auftrag ging aber an Werner Lorenz, Bauingenieur und Historiker der Bautechnik. Er nahm aktuell die Schadstellen unter die Lupe und wird den Befund auswerten, bevor die Sanierung einsetzt. Lorenz lehrte als Professor für Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung an der Cottbus-Senftenberg BTU (Brandenburgische Technische Universität), wo er seit seiner Emeritierung als Honorarprofessor für Bautechnikgeschichte wirkt. Zudem war er Geschäftsführer des Berliner Ingenieurbüros.

Die Sanierung der Türme dürfte erhebliche Kosten verursachen. Bereits für die Notsicherung fielen 37.000 Euro an. Der Förderverein schoss 25.000 Euro zu. Über die Höhe der jüngsten Untersuchung samt Auswertung liegen der Zeitung keine Angaben vor. Schon 2018 hieß es indes, die eigentliche Sanierung könne mit einigen 100.000 Euro zu Buche schlagen. Im November wurden 32.000 Euro zugesagt von Mitteln des Bundesdenkmalschutzes aus Sonderprogrammen im Etat der Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters. Inzwischen hat auch die Landesdenkmalpflege ihren Anteil bewilligt. Dies ist für gewöhnlich das Signal für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, ihrerseits Projekte zu fördern. Weitere Gelder werden erforderlich sein. Nachdem das Projekt monatelang ruhte, kam plötzlich Bewegung in die Sache. Die Erkenntnisse aus dem neuen Befund werden vermutlich darüber mitentscheiden, wann mit der Restaurierung begonnen wird.

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